Formel 1 "Wehrlein ist der einzig logische Kandidat"

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff macht sich kaum Hoffnungen auf eine Verpflichtung von Fernando Alonso als Nachfolger des zurückgetretenen Formel-1-Weltmeisters Nico Rosberg. Ex-Fahrer Gerhard Berger plädiert für Pascal Wehrlein.

Formel 1: Das sind die Kandidaten für die Nachfolge von Nico Rosberg
12 Bilder

Kandidaten für die Rosberg-Nachfolge bei Mercedes

12 Bilder
Foto: dpa, mag ks

Alonso sei zwar ein Fahrer mit "Talent, Speed und Erfahrung", sagte Wolff bei Sky Sports, aber der Spanier steht eben auch bei "McLaren unter Vertrag". Für Mercedes gehe es daher nach dem überraschenden Karriereende von Rosberg weiter darum, "all die anderen Optionen abzuwägen".

Und weil Namen wie Sebastian Vettel (Ferrari), Max Verstappen oder Daniel Ricciardo (beide Red Bull) ohnehin nicht zu haben sind, gilt in der Szene weiter Pascal Wehrlein als Favorit auf das begehrteste Cockpit der Königsklasse. Der 22-Jährige absolvierte für Manor 2016 zwar erst seine erste Saison in der Königsklasse, aber der Rookie kennt den Silberpfeil als Mercedes-Testfahrer bestens und war auch in das Chassis-Design für das nächste Jahr involviert. Der "Bub" sei "3-D-gescannt", sagte Wolff zuletzt.

Auch für den ehemaligen Formel-1-Piloten Gerhard Berger wäre Wehrlein die perfekte Lösung. "Pascal Wehrlein ist der Idealkandidat. In Wahrheit ist er der einzige logische Kandidat", sagte Berger bei ServusTV in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7": "Dieser Junge ist gut, daher ist das ein perfekter Moment, ihm eine Chance zu geben. Er ist genau dafür ausgebildet worden und man hat auf diese Karte gesetzt." Der gelernte Feinmechaniker wird seit Jahren von Mercedes gefördert und krönte sich 2015 für die Marke mit dem Stern zum jüngsten DTM-Champion der Geschichte.

Wehrlein habe zwar mit 21 Rennen noch nicht die ganz große Erfahrung in der Formel 1, doch das ist laut Berger kein allzu großes Problem. "Ich glaube nicht, dass Pascal Lewis Hamilton das Wasser reichen kann. Ich denke aber, dass er sich innerhalb von einem halben Jahr heranarbeiten kann", sagte der Österreicher.

Der Abschied von Rosberg könnte für die Silberpfeile sogar zum Vorteil werden. "Mercedes kann dadurch seine Taktik verändern. Lewis ist die absolute Nummer eins, Pascal die Nummer zwei", sagte Berger, der zuletzt für Rosberg den Vertrag mit dem Traditionsrennstall ausgearbeitet hatte: "Das heißt, sie werden sich im Gegensatz zu Red Bull keine Punkte wegnehmen."

Das veränderte Reglement für 2017 verspricht zudem wieder mehr Spannung in der Formel 1, Red Bull und Ferrari könnten Mercedes wieder näher kommen. Auch deshalb dürfte Wolff kaum an einer Fahrerpaarung Hamilton/Alonso interessiert sein. 2007 lieferte sich das Duo bei McLaren einen erbitterten Kampf und am Ende strahlte ein Dritter: Kimi Räikkönen holte damals dank des Zwists den WM-Titel für Ferrari. Ein Horror-Szenario für Mercedes.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort