Formel 1 in Ungarn Rosberg holt dritte Pole in Folge, Hamiltons Bolide brennt

Budapest · WM-Spitzenreiter Nico Rosberg hat erneut vom Pech seines Stallrivalen Lewis Hamilton profitiert und sich beim Großen Preis von Ungarn die Pole Position gesichert.

Lewis Hamiltons Mercedes brennt auf dem Hungaroring
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Hamiltons Mercedes brennt auf dem Hungaroring

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Während Pechvogel Hamilton seinen brennenden Mercedes nach einem Benzin-Leck früh abstellen musste, raste Rosberg in einem chaotischen Qualifying in 1:22,715 Minuten zum sechsten Mal in dieser Saison auf Startplatz eins. Zweiter wurde Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim/1:23,201) im Red Bull vor Williams-Pilot Valtteri Bottas (Finnland/1:23,354).

Rosberg hat nun beste Chancen, sich mit einem weiteren Sieg am Sonntag (14 Uhr/Live-Ticker) in die Sommerpause der Formel 1 zu verabschieden und den Vorsprung in der Gesamtwertung zu vergrößern. Dabei ließ er sich kurz vor Schluss auch vom einsetzenden Regen nicht aufhalten. Hamilton, der aus der letzten Reihe starten muss, schiebt nach einem neuerlichen Defekt hingegen viel Frust.

"Ich werde versuchen, morgen so viel wie möglich gutzumachen", sagte Hamilton bei RTL: "Aber es ist die Strecke, wo es am schwierigsten zu überholen ist. Wahrscheinlich müssen wir den Motor wechseln und ich werde später in der Saison noch einmal eine Zehn-Startplätze-Strafe kriegen."

Großer Preis von Ungarn: das Qualifying
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Großer Preis von Ungarn: das Qualifying

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Der 29 Jahre alte Weltmeister von 2008 hatte noch keine gezeitete Runde gefahren und musste mit Flammen und Rauch am Heck notgedrungen in der Boxeneinfahrt parken. Streckenposten löschten das Fahrzeug umgehend und Hamilton schlich noch mit seinem Helm auf dem Kopf kopfschüttelnd zur Box. Grund für den Brand war eine defekte Benzinleitung.

Bereits im Qualifying am vergangenen Wochenende in Hockenheim musste er tatenlos zuschauen, wie sich Rosberg in der Qualifikation durchsetzte. Hamilton scheiterte wegen einer gebrochenen Bremsscheibe und erlitt bei dem Unfall zudem eine leichte Rückenverletzung. Zwar kämpfte er sich beim Großen Preis von Deutschland noch auf Rang drei nach vorne, auf der extrem engen Strecke in Ungarn ist das Überholen jedoch deutlich schwerer.

"Es ist total unfair. Hier ist Überholen sehr schwierig und er war klar der schnellste Mann", sagte Mercedes-Boss Niki Lauda: "Er hätte heute die Pole geholt und morgen das Rennen gewonnen, zweifellos. Für Lewis ist das eine Katastrophe. Er ist total fertig, ich habe mit ihm geredet. Solche Dinge dürfen nicht passieren."

Formel 1: Nico Rosberg führt im Quali-Duell gegen Lewis Hamilton
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Quali-Duelle aller Formel-1-Teams 2014

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Titelverteidiger Vettel, der in Ungarn bislang noch nie gewonnen hat, schaffte es neben Rosberg ebenfalls in die erste Startreihe. Der viermalige Champion peilt seinen dritten Podiumsplatz in dieser Saison an und könnte dabei vom Fauxpas der dominanten Silberpfeile profitieren. Auf einen Sieg wartet der 27-Jährige aus Heppenheim bereits seit dem Saisonfinale 2013 in Brasilien.

Hamilton hatte vor der Qualifikation eigentlich beste Chancen, im Rennen zum alleinigen Rekordsieger auf dem Hungaroring zu werden. Bislang hat der Engländer auf dem engen Kurs vor den Toren der ungarischen Hauptstadt viermal triumphiert, genauso oft wie Rekord-Weltmeister Michael Schumacher.

Nico Hülkenberg (Emmerich/1:25,049), der bislang in allen Rennen in die Punkte fuhr, landete im Force India auf Rang neun. Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing/1:25,136) schaffte es auf Platz 12. Der 31 Jahre alte Bayer wartet in dieser Saison noch auf seinen ersten WM-Punkt.

Nico Rosberg präsentiert in Hockenheim seinen WM-Helm
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Rosberg präsentiert in Hockenheim seinen WM-Helm

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Foto: dpa, jbu hak

Vor dem elften Saisonrennen führt Rosberg (190 Punkte) nach seinem Heimsieg in Hockenheim die Gesamtwertung mit 14 Zählern Vorsprung vor Hamilton (176) an. Beide Silberpfeilpiloten haben 2014 gemeinsam schon zehn Siege auf dem Konto. Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo (Australien/106) ist als Dritter bereits abgeschlagen, der in dieser Saison noch sieglose Vettel (82) nur Sechster.

(sid)
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