Qualifying zum GP von Großbritannien Rosberg holt die Pole in Silverstone vor Vettel

Silverstone · WM-Spitzenreiter Nico Rosberg hat im Qualifying-Poker von Silverstone die Nerven behalten und sich im Mercedes die Pole Position beim Großen Preis von Großbritannien gesichert. Der 29-Jährige steht damit zum vierten Mal in dieser Saison auf dem ersten Startplatz.

Großer Preis von Großbritannien: Freies Training
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"Das war ein verrücktes Qualifying", sagte Rosberg nach dem Erfolg in der Regen-Lotterie: "Ich habe es am Ende noch einmal versucht, aber nicht wirklich nicht daran geglaubt, mich noch zu verbessern. In den letzten drei Kurven habe ich mega viel Zeit gutgemacht."

Für Niki Lauda hat sich Rosbergs Risikobereitschaft ausgezahlt: "Nico hat gesagt: Warum fahren wir nicht raus, ich kann noch was probieren? Lewis hat geglaubt, der Kurs sei zu langsam. Das war wieder kritisch, aber von Nico perfekt gelöst, muss man sagen", so der Aufsichtsratsvorsitzende von Mercedes-Motorsport.

Weltmeister Sebastian Vettel lenkte den Red Bull in letzter Sekunde auf den sehr guten zweiten Platz, während der zweite Silberpfeil mit dem Engländer Lewis Hamilton bei seinem Heimspiel nur auf dem sechsten Platz landete und einen herben Rückschlag im Titelzweikampf mit Rosberg hinnehmen musste. "Es war ein bisschen eine Lotterie heute. So eine Art von Regen gibt's nur hier auf der Insel", sagte Vettel, während Hamilton frustriert die Cockpit-Abdeckung wegwarf. "Ich habe die letzte Runde einfach nicht hingekriegt. Das ging alles so schnell. Morgen wir das härteste Rennen des Jahres", sagte der Ex-Weltmeister.

Der Regen und die nasse Strecke machten das Qualifying auf dem 5,891 km langen Kurs extrem schwierig, entscheidend war die richtige Reifenwahl zum richtigen Zeitpunkt. Nico Hülkenberg (Emmerich) zeigte im Force India ebenfalls eine starke Vorstellung und wird von Platz vier aus hinter Ex-Weltmeister Jenson Button (England) im McLaren ins Rennen gehen. "Das war russisches Roulette, in Q3 hat es angefangen zu regnen. Ich hab schon gedacht: Es ist vorbei, schöne Scheiße. Aber dann ging es doch gut, die Strecke trocknet sehr schnell. Ich habe alles gegeben, gekämpft wie ein Löwe, zum Glück hat es noch geklappt für ein gutes Resultat", so Hülkenberg.

Ferrari und Williams erlebten dagegen eine böse Überraschung: Die Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) und Kimi Räikkönen (Finnland) flogen ebenso im Q1 raus wie Felipe Massa (Brasilien) und Valtteri Bottas (Finnland), die beim letzten Rennen in Österreich noch auf den Plätzen eins und zwei gestanden hatten.

Beide Traditionsteams hatten sich im Reifenpoker auf der abtrocknenden Strecke in Silverstone schlicht verspekuliert. "Wir waren am falschen Ort zur falschen Zeit und mit den falschen Reifen", sagte Alonso. Vettel rutschte als 16. gerade so eine Runde weiter. Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing) konnte nach einem Ausritt in Q1 nicht mehr weiterfahren und geht nach den Strafen gegen Max Chilton (Marussia/Getriebewechsel) und seinen Teamkollegen Esteban Gutierrez (Mexiko/Unsicheres Losfahren in Österreich) von Platz 14 am Sonntag ins Rennen.

Vettel hatte im dritten freien Training am Samstagvormittag auf der regennassen Strecke die Bestzeit gesetzt, allerdings waren Rosberg und Hamilton ohne gezeitete Runde geblieben.

Vor dem neunten Saisonlauf führt Rosberg das Klassement mit 165 Punkten vor Hamilton (136) an. Die Silberpfeile haben sieben der acht Rennen gewonnen (viermal Hamilton, dreimal Rosberg), nur in Kanada hatte Ricciardo von technischen Problemen des Top-Duos profitiert.

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