Formel 1 Rosberg siegt bei Hockenheim-Spektakel

Hockenheim · Der WM-Spitzenreiter kann seinen Vorsprung ausbauen und fährt vor heimischem Publikum einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Für Williams-Fahrer Massa ist der Große Preis von Deutschland bereits nach Kurve eins vorbei.

Großer Preis von Deutschland
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Nico Rosberg hat auch in Hockenheim seine beeindruckende Serie fortgesetzt. Wenn der gut 100 Kilometer von der Rennstrecke entfernt in Wiesbaden geborene Formel-1-Fahrer in dieser Saison ins Ziel kam, war Rang zwei die schlechteste Platzierung. Gestern ließ der Mercedes-Fahrer erstmals bei einem Großen Preis von Deutschland alle Rivalen hinter sich. "Es ist ein besonderer Tag", sagte der 29-Jährige nach seinem vierten Triumph in diesem Jahr. 190 Punkte hat der WM-Spitzenreiter nach zehn der 19 Rennen auf seinem Konto - 14 mehr als Teamkollege Lewis Hamilton.

Massa überschlägt sich in Hockenheim
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Foto: dpa, ebe jhe

Der Engländer kämpfte sich von Platz 20 nach vorne, kam aber an Valtteri Bottas nicht mehr vorbei. Der Finne sicherte sich zum dritten Mal in Folge einen Podestplatz. "Es wäre mehr drin gewesen, hätte Lewis sich nicht den Frontflügel beschädigt", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolf über die "Kontaktaufnahme" zu McLaren-Fahrer Jenson Button. Hamilton musste eine Aufholjagd starten, weil am Mercedes zu Beginn des Qualifyings eine Bremsscheibe platzte. Das bedeutete: Rang 15. Dann musste auch noch das Getriebe gewechselt werden, was fünf Startplätze kostete.

Rosberg, zwei Wochen zuvor in Silverstone ausgefallen, fuhr ohne den Teamkollegen im Nacken ein einsames Rennen. Hinter ihm lieferten sich die Fahrer packende Überholmanöver, rasten dabei Rad an Rad über den Asphalt. Spektakuläre Bilder lieferte auch der Russe Daniil Kwjat, dessen Toro Rosso brannte.

Podolski schlendert durch die Boxengasse in Hockenheim
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Rosbergs Siegesfahrt hätte fast noch Adrian Sutil gestört. Der Motor des Sauber-Boliden verlor 17 Runden vor Schluss an Leistung und arbeitete plötzlich wieder mit voller Kraft. Sutil, von der Selbstheilung überrascht, drehte sich mit dem Auto. Beim Versuch, wieder loszufahren, ging der Motor aus. Rennleiter Charlie Whiting verzichtete auf eine Safety-Car-Phase, weil das Auto auf der Start-und Ziel-Gerade keine unmittelbare Gefahr darstellte, und Rosberg behielt seinen Vorsprung.

Aufregung gab es schon kurz nach dem Start. Der Däne Kevin Magnussen kollidierte in der ersten Kurve mit dem neben ihm fahrenden Felipe Massa. Der Williams des Brasilianers überschlug sich, rutschte auf dem "Dach" weiter und landete auf den Rädern. Massa, in Silverstone nach wenigen Metern von Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen abgeschossen, blieb unverletzt.

Großer Preis von Deutschland: das Qualifying
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Leidtragender des Unfalls war Daniel Ricciardo (Red Bull). Der Australier musste ausweichen und fiel von Platz fünf auf Position 16 zurück. Am Ende wurde er Sechster. Er landete erstmals in einem Rennen hinter Teamkollege Sebastian Vettel. "Mehr als Platz vier war nicht drin. Wer ihn dann für das Team holt, das ist letztlich egal", sagte Vettel. Er hatte 44 Sekunden Rückstand auf Rosberg. Während des Rennens war der Weltmeister aber angesäuert. Die Aufforderungen von der Box, Benzin zu sparen, beantwortete er mit dem Hinweis: "Ihr müsst mir schon sagen, was ihr wollt! Ob ich überholen soll oder Sprit sparen."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sprach mit Blick auf Rosberg von einer Galavorstellung, die aber keineswegs problemfrei war. "Ich habe mir schon Sorgen um den letzten Abschnitt gemacht, weil der wieder so lang war. Ich musste die Geschwindigkeit reduzieren und vorsichtiger fahren. Aber es ist aufgegangen", sagte der Sieger,. Wie der Finne Bottas wechselte er nur einmal die Reifen, während die anderen Piloten einmal mehr tauschten.

Am 11. Juli die Heirat mit Freundin Vivian Sibold, am 16. Juli die Verlängerung seines Vertrages bei Mercedes um mehrere Jahre und nun der erste Heimsieg - ein toller Abschluss unter perfekte Tage, die aber schon am kommenden Sonntag beim WM-Rennen in Budapest weitergehen könnten.

(RP)
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