Formel 1 Rosberg Trainingsschnellster — Hamilton schimpft über Auto

Silverstone · Nico Rosberg sägt weiter fleißig am Thron von Weltmeister Lewis Hamilton und hat seinem englischen Mercedes-Rivalen auch den Heimspiel-Auftakt in Silverstone verdorben.

Großer Preis von Großbritannien: das freie Training
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Der Deutsche brannte im freien Training am Freitag die schnellste Runde des Tages in den Asphalt, in 1:34,155 Minuten distanzierte Rosberg den zweitplatzierten Hamilton (1:34,344) um fast zwei Zehntel - und der Engländer hatte seine beste Runde am Morgen gedreht. In der schnellen Session am Nachmittag lief für Hamilton kaum etwas zusammen, die Laune des 30-Jährigen war entsprechend.

"Das Auto macht was es will, ich kann einfach nicht schneller fahren", ließ der genervte Titelverteidiger seinen Kommandostand wissen, für den angepeilten Heimsieg am Sonntag (14 Uhr/Live-Ticker) muss Hamilton sich deutlich steigern. Dann wolle er "ganz Silverstone erzittern" lassen, hatte der Lokalmatador zuletzt großspurig angekündigt, am Freitag sorgte Rosberg allerdings erstmal ziemlich abgeklärt für Ruhe auf den gut gefüllten Tribünen.

Und auch das Ferrari-Duo blieb durchaus in Sichtweite zu Hamilton. Sebastian Vettel (Heppenheim/1:34,522) musste sich an seinem 28. Geburtstag dabei als Vierter seinem zuletzt heftig kritisierten Teamkollegen Kimi Räikkönen (Finnland/1:34,502) geschlagen geben. Nico Hülkenberg (Emmerich/1:35,387) belegte im Force India zum Auftakt den achten Platz.

Schon am Freitagmorgen hatte Rosberg seinem Dauerrivalen mit einem bemerkenswerten Auftritt die Show gestohlen. Der Deutsche verbrachte fast die gesamte Session in der Garage, nachdem ein Schaden seinen Silberpfeil kurz nach dem Start des ersten Trainings außer Gefecht gesetzt hatte. In ganz kurzer Zeit tauschte Rosbergs Crew jedoch das alte Getriebe seines Boliden aus und schickte den Vizeweltmeister kurz vor Ablauf der Zeit zurück auf die Strecke - wo ihm in nur wenigen Runden die beste Zeit des Vormittags gelang.

Damit bestätigt Rosberg, der drei der vergangenen vier WM-Läufe gewann, auch in England die ganz starken Eindrücke der vergangenen Wochen. Schon bei seinem Sieg in Österreich hatte der 30-Jährige über das gesamte Rennwochenende stärker und stabiler gewirkt als sein Gegner, der sich überraschend viele Fehler leistete. Auch zum Auftakt in Silverstone, ganz in der Nähe von Hamiltons Heimatstadt Stevenage, war Rosberg nun in jeder Phase dominant - sowohl auf den schnellen Runden als auch bei den Longruns mit Renneinstellung gelangen ihm die besseren Zeiten.

Trotz allem gab sich Rosberg weiterhin fokussiert. "Es gab viele kleine Probleme hier und da, die werden uns noch Arbeit bereiten. Das Auto liegt noch nicht perfekt", sagte er. Vor dem Rennen am Sonntag trennen Rosberg zehn Punkte von WM-Spitzenreiter Hamilton (159:169). Ein Sieg in dessen Heimat hätte damit nicht nur symbolisch eine ganz große Bedeutung - in Silverstone könnte die WM zu Rosbergs Gunsten kippen.

(sid)
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