Mercedes-Party Rosberg stark an der Torwand, Hamilton vor Vertragsverlängerung

Stuttgart · Das letzte Duell des Jahres entschied dann noch einmal Nico Rosberg für sich. "Das fühlt sich gut an. Jetzt habe ich den Titel nach Deutschland geholt", sagte der 29-Jährige grinsend, nachdem er sich im ZDF-Sportstudio mit einem 1:0 gegen Lewis Hamilton zum "Torwand-Weltmeister" gekürt hatte. Hamilton ertrug seine Niederlage mit Fassung.

Nico Rosberg wird von Mercedes-Team gefeiert
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Rosberg wird von Mercedes-Team gefeiert

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Schließlich war der wahre Weltmeister zuvor bei einer riesigen Party in Stuttgart noch einmal gebührend für seinen Titel gefeiert worden. Mit 50.000 Fans und zahlreichen Prominenten wie Joachim Löw oder Franz Beckenbauer verabschiedeten sich Mercedes-Star Hamilton und sein "Vize" Rosberg bei "Stars and Cars" mit qualmenden Reifen in den verdienten Weihnachtsurlaub.

"Hallo, alles klar?", begrüßte Hamilton die Zuschauer am Samstag vor dem Museum seines Arbeitgebers in Stuttgart auf Deutsch und vollendete unter lautem Jubel mit der einzigen weiteren Vokabel, die er kennt: alles sei "wunderbar". Zuvor hatten die beiden Silberpfeil-Piloten in Cabrios zur Freude der Zuschauer bei wilden Donuts schwarze Striche auf den Asphalt gezaubert und die Strecke in einen nach Gummi stinkenden Nebel getaucht.

Hamilton deutete zudem an, dass seine Vertragsverlängerung noch in diesem Jahr über die Bühne gehen könnte. "Vielleicht setzen wir uns noch vor Weihnachten zusammen", sagte der Engländer. Bisher wäre nach dem WM-Finale vor einer Woche in Abu Dhabi einfach noch keine Zeit gewesen zu reden, erklärten Hamilton und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff (42).

Hamilton: "Fühle mich hier zu Hause"

"Ich fühle mich hier zu Hause und habe ja auch noch einen Vertrag für 2015, es gibt keinen Grund zur Eile", sagte Hamilton. Wolff ergänzte: "Wir haben uns gegenseitig unsere Liebesbekundungen ausgestellt, Lewis fühlt sich im Team wohl, und wir fühlen uns mit Lewis wohl." Rosberg hatte sich im Sommer langfristig an die Schwaben gebunden und wird voraussichtlich bis 2017 im Silberpfeil sitzen.

Der Wiesbadener, der seine Titelhoffnungen im letzten Rennen der Saison wegen technischer Probleme begraben musste, hat seine "positive Einstellung" längst wiedergefunden, auch wenn die Niederlage zunächst "schwierig zu verdauen" gewesen sei: "Im nächsten Jahr greife ich wieder an."

Entspannt ist eine Woche nach der Entscheidung auch wieder das Verhältnis der beiden Titelkonkurrenten. "Sie haben sich nicht gesehen", nannte Wolff flachsend als Grund. Ein bisschen ernster merkte Hamilton an, dass "die Spannung weg war und wir einfach über normale Dinge sprechen konnten".

Rosberg, der unter der Woche bereits wieder zum Testen im Silberpfeil saß, blickt als Jäger schon wieder voraus: "Ich habe das ganz große Ziel nicht erreicht, es gab aber trotzdem viele positive Dinge. Auch welche, die ich vielleicht anders machen würde. Ich werde mich auf 2015 fokussieren", sagte Rosberg, der sich auch auf die kommende Pause und "die Zeit mit meiner Frau und Familie" freut. Vorher aber ließ er sich bei klirrender Kälte feiern, schrieb zusammen mit Hamilton fleißig Autogramme und sorgte dafür, dass Fans und der Stern strahlten. Nächstes Jahr will sich Rosberg dann auch den richtigen Titel sichern.

(sid)
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