"Habe sehr viel Glück gehabt" Wehrlein bricht Schweigen zu seiner Wirbel-Verletzung

Sakhir · Pascal Wehrlein ist wieder fit und gibt sein Comeback. Den Wirbel um seine Verletzung kommentiert der Worndorfer mit erstaunlichen Worten.

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Foto: afp

Pascal Wehrlein stopfte seine Hände in die Hosentaschen und verzog das Gesicht. Nein, der Sauber-Pilot wollte eigentlich nicht über seine Verletzung reden. Aber natürlich wurde er danach gefragt.

"Also, ich sage jetzt einfach, was war", meinte Wehrlein dann vor dem Großen Preis von Bahrain (Sonntag, 17.00 Uhr/RTL und Sky): "Fünf Wirbel habe ich mir gestaucht, drei davon habe ich mir gebrochen." Dabei habe es sich um "Kompressionsfrakturen" im Bereich der Brustwirbel gehandelt.

Wochenlang hatte Wehrlein zu der Art seiner im Januar beim sportlich bedeutungslosen "Race of Champions" erlittenen Blessur geschwiegen. Bis vergangene Woche war nur von einer nicht näher definierten Rückenverletzung die Rede gewesen, die seinen Start beim Saisonauftakt in Australien und in China verhinderte. Auch ein Statement von Sauber klärte nicht auf, Spekulationen kamen auf, die in Shanghai durch unterschiedliche Aussagen von Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn und Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auch nicht aufgeklärt wurden.

Den Gedanken, dass die Verwirrung mit einer klaren Kommunikation hätte verhindert werden können, kann Wehrlein nicht nachvollziehen. "Das einzig Ungünstige war, dass die Medien schlecht geschrieben haben", sagte der 22 Jahre alte Silberpfeil-Zögling. Und die Presse hätte sich ja ihren Teil denken können: "Wenn man von den Ärzten freigegeben werden muss, dann muss man manchmal auch eins und eins zusammenrechnen können."

Am 23. März hatte Wehrlein von den Ärzten des Automobil-Weltverbandes die Starterlaubnis für Australien erhalten, zuvor saß er bei den Testfahrten vom 7. bis 10. März in Barcelona im Sauber. In Melbourne entschied er sich nach dem Training am Freitag aber gegen einen Start. "Mein Rücken ist gesund", sagte er damals. Doch der Trainingsrückstand war zu groß, in Shanghai fehlte er dann komplett.

Nun gibt er also in der Wüste von Sakhir sein Sauber-Debüt, das Rennen will er "einfach genießen. Für mich ist es erst einmal wichtig, ins Auto zurückzukommen und mich wohl zu fühlen", sagte er. Die vergangenen Wochen nutzte Wehrlein nach eigener Aussage, um "sehr, sehr intensiv" zu trainieren. Er fühle sich "deutlich besser, mein Rücken macht keine Probleme mehr", sagte er: "Ich bin ganz zuversichtlich."

Die Erleichterung über seine Rückkehr ist Wehrlein anzumerken, endlich kann er wieder hinter dem Lenkrad sitzen. "Ich habe sehr viel Glück gehabt", sagte er: "Ein durchgebrochener Wirbel an dieser Stelle hätte für wirklich schlimme Konsequenzen gereicht."

(sid)
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