Formel 1 Vettel denkt nach Traumdebüt mit Ferrari an Schumacher

Sebastian Vettel sprang seinen Mechanikern nach dem Traumdebüt für Ferrari überglücklich in die Arme. In der Box feierte das Team eine große Party, und der neue Star der Scuderia genoss nach seinem dritten Platz beim ersten Rennen der neuen Formel-1-Saison die obligatorische Champagnerdusche. Doch in der Euphorie vergaß Vettel nicht seinen Freund und großen Lehrmeister - Michael Schumacher.

Sebastian Vettel feiert Platz drei beim Ferrari-Debüt
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Vettel feiert Platz drei beim Ferrari-Debüt

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"Michael war ein Held in Rot", sagte Vettel: "Es ist sehr schade, dass er nicht hier sein kann." Der Heppenheimer bedauerte, dass er diesen besonderen Moment in Melbourne nicht mit seinem Idol teilen konnte. "Es fällt mir schwer, darüber zu sprechen", sagte Vettel - es war der emotionale Höhepunkt eines sehr emotionalen Tages.

Die Bilanz des Auftaktrennens
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Die Bilanz des Auftaktrennens

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Gleich in seinem ersten Rennen für Ferrari raste Vettel nach einem Boxen-Besuch von Hollywood-Star Charlize Theron beim Großen Preis von Australien auf das Podium - das war nicht einmal Schumacher bei seinem Debüt 1996 gelungen. Damals schaffte es der spätere Rekordweltmeister in Down Under nicht ins Ziel. Am Ende bedankte sich Vettel stilsicher bei seinem neuen Team: "Forza Ferrari!"

Nach seinem ersten großen Auftritt in seiner "Eva" strahlte Vettel sogar noch mehr als der Sieger Lewis Hamilton. "Ich bin überglücklich und stolz", sagte Vettel, der sich neben Weltmeister Hamilton nur noch dem zweiten Silberpfeil-Piloten Nico Rosberg geschlagen geben musste: "Es fühlt sich wie ein Sieg an."

Seit dem ersten Tag etwas Magisches

So gut gelaunt wie in Melbourne präsentierte sich Vettel seit einer gefühlten Ewigkeit nicht - bei der offiziellen Pressekonferenz nach dem Rennen lieferte er sich sogar ein unterhaltsames verbales Scharmützel mit Rosberg. Und auch bei Ferrari ist der Stimmungsumschwung nach der Trennung von Fernando Alonso deutlich zu spüren. "Ich war im Geheimen ein Ferrari-Fan, jetzt kann ich auch offiziell ein Ferrari-Fan sein", sagte Vettel: "Seit meinem ersten Tag ist da etwas Magisches."

Im Rekordtempo hat Vettel dem noch vor kurzem am Boden liegenden Traditionsteam neues Leben eingehaucht - wie vor knapp 20 Jahren Schumacher. "Wir kennen Sebs Wert. Er denkt nicht wie einer, der Zweiter werden will. Er denkt wie ein Champion", sagte Teamchef Maurizio Arrivabene.

Doch der Weg an die Spitze ist für Vettel und Ferrari lang und steinig - das haben Hamilton und Rosberg mit ihrer beeindruckenden Vorstellung im Albert Park klargemacht. Vettel ließ sich aber auch von den 34 Sekunden Rückstand nicht die Laune vermiesen. "Nun liegt es an uns, so hart weiter zu arbeiten, dass wir den Mercedes-Jungs früher oder später das Leben schwer machen können", sagte Vettel: "Ich bin sicher, dass uns das gelingen wird."

Max Verstappen gibt Debüt mit 17 – und scheidet aus
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Foto: ap

Auch bei den Silberpfeilen hat man Vettel auf der WM-Rechnung. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigte sich von der Wiederauferstehung Ferraris mit Vettel am Lenkrad beeindruckt. "Toto tut gut daran, sich Sorgen zu machen. Wir kommen", sagte Arrivabene.

Bei Vettel und Ferrari scheinen die Erinnerungen an die jeweilige Horrorsaison 2014 jedenfalls schon nach einem Rennen zu verblassen. "Vor zwölf Monaten war ich zu diesem Zeitpunkt schon längst am Flughafen", sagte Vettel, der sich aber nicht mehr lange mit dritten Plätzen zufrieden geben will: "Jeder weiß, wo wir hinwollen. Es gibt noch viel zu tun." Diese Sätze hätte so auch ein anderer Held in Rot sagen können - Michael Schumacher.

(sid)
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