Formel 1 Pressestimmen zu Vettels Wechsel zu Ferrari
So kommentieren Medien den Wechsel von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel von Red Bull zu Ferrari.
ENGLAND
Daily Telegraph: "Vettel eifert Schumacher nach. Der viermalige Weltmeister will sich neu etablieren und ein titelreifes Team aufbauen, wie es auch Schumacher um die Jahrtausendwende gelang." Daily Mail: "Sebastian Vettel bezeichnet seinen Wechsel zu Ferrari als unglaubliche Ehre, er wird dort Fernando Alonso ersetzen. Die Verkündung des Wechsels war das am schlechtesten gehütete Geheimnis der Formel 1."
Spiegel Online: "Was reizt Vettel an der Ferrari-Aufgabe? Die Möglichkeit, das Team wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Die finanziellen und technischen Voraussetzungen dafür hat Ferrari, nur Red Bull und Mercedes können in dieser Hinsicht mit den Italienern mithalten. Allerdings wurde die Scuderia in den vergangenen Jahren immer wieder durch interne Streitigkeiten zurückgeworfen, die häufig auch von Alonso ausgingen. Hauspolitik spielt bei Ferrari seit jeher eine große Rolle. Es wird nicht zuletzt an Vettel liegen, alle auf einen gemeinsamen Kurs einzuschwören, wie es Michael Schumacher einst gelang, als er 1996 zu Ferrari kam."
Bild: " Vettel selbst darf nun endlich offen über seine Zukunftspläne reden. Er hatte zuvor von Ferrari einen Maulkorb bekommen, solange Fernando Alonso noch offiziell Ferrari-Fahrer war. Und auch, wenn er es nicht gerne zugibt: Aus seinen Zeiten beim Red-Bull-Schwesterteam Toro Rosso spricht er sogar noch ein paar Worte Italienisch. Ist ja schon mal ein guter Anfang."
ITALIEN
Gazzetta dello Sport: "Ein Stern verlässt das Ferrari-Firmament und ein weiterer leuchtet sofort an seiner Stelle. In Abu Dhabi ist die Ära Alonsos zu Ende gegangen, die Ära Sebastian Vettels hat begonnen. So wie Messi, der mit der Trennung vom FC Barcelona droht, so haben auch Alonso und Ferrari eine Scheidung eingereicht, die noch zu Jahresbeginn unmöglich schien."
Corriere dello Sport: "Jeder verliert in diesem Deal. Ferrari verzichtet auf die Nummer eins unter den Piloten. Alonso muss sein sportliches Schicksal einem erst neu entwickelten Motor anvertrauen: McLaren-Honda könnte zwar ein Top-Motor, aber auch ein Flop werden. Auch Vettel verliert, indem er Red Bull verlassen muss, die zweite Kraft hinter Mercedes, um sich für die Scuderia zu entscheiden, die vom Fundament an wieder aufgebaut werden muss. Die Prämissen, dass es wieder zu einem Duell Alonso-Vettel kommt, sind allerdings vorhanden. Die Zuschauer können nur daran gewinnen."
DEUTSCHLAND
Rheinische Post: "Vettel muss beweisen, dass er ein Team führen kann. Er sprach von einer großen Ehre, endlich die Chance zu erhalten, einen Ferrari zu fahren. Die Vorfreude beim 27-Jährigen ist groß. Die Aufgabe, die er lösen möchte, ist es nicht minder. Schafft er es, wird er seine erfolgreiche Karriere krönen. Scheitert er, bleibt er der viermalige Champion – nicht weniger, aber auch nicht mehr."
Tuttosport: "Jetzt kann man vor Erleichterung atmen. Hier geht es nicht um eine Debatte über das Talent Alonsos oder Vettels. Wichtig ist, dass es endlich Sicherheit gibt. Das letzte Rennen müssen Ferrari und Red Bull nun bestreiten, als wäre nichts geschehen."
Repubblica: "Bei Ferrari beginnt die Ära Vettel. Ferrari hat sich vom Genie und den Launen Alonsos befreit, ohne es zu bedauern. Die Beziehung ist einfach zu Ende gegangen. Alonso konnte nicht mehr die chronische Unfähigkeit des Teams erdulden, wettbewerbsfähig zu sein. Ferrari konnte nicht mehr Alonsos Verhalten als Retter der Nation ertragen."
Corriere dello Sport: "Vettel mit rotem Herz. Sebastian offenbart eine innere Freude, die er nicht verbergen kann. Alonso wirkt mit seinem Taliban-Bart ruhig, ist es aber vielleicht nicht ganz. Eine Liebe beginnt, eine andere geht zu Ende. Ferrari verliert den besten Piloten der Formel 1, andererseits stellt die Scuderia jetzt einen viermaligen Weltmeister ein, der in seiner Karriere noch viel zu gewinnen hat."
SPANIEN
As: "Die Causa Alonso und Vettel, Ferrari und Red Bull. Ein genialer Pilot mit einer guten Mannschaft, und ein guter Pilot mit einer genialen Mannschaft. So war es all die Jahre. So oder so, die Zahlen sprechen eine klare Sprache, und die vier Meisterschaften des Deutschen glänzen in der Statistik wie wenige andere. Dagegen stehen die zwei Titel Alonsos staubig in der Ecke - das ist der Grund für den Wechsel."
ÖSTERREICH
Kurier: "Endlich darf Vettel über seine Zukunft auf den Spuren seines Kindheitsidols Michael Schumacher sprechen. Nun muss er seine Vorfreude nicht mehr für sich behalten. Zu bezweifeln ist allerdings, ob er bei der Scuderia mehr Punkte sammeln wird können als heuer bei Red Bull. Die Liaison mit Red Bull war eine Traum-Ehe. Doch 2014 der Rückschlag. Der neue Teamkollege Daniel Ricciardo fuhr ihm um die Ohren und mitten ins Zentrum des öffentlichen Interesses. Die Langzeitbeziehung ging in die Brüche. Der langjährige, unangefochtene Superstar kritisierte sein Team auch in den Medien."