"Auto ist keine Fehlgeburt" Sutil empfielt sich für Top-Team

Manama (RPO). Sein Ziel ist ein Top-Team, aber 2010 will Adrian Sutil noch mit Force India so oft wie möglich die Großen ärgern. Die erste Bestzeit des neuen Formel-1-Jahres, die der 27-Jährige aus Gräfelfing am Freitag im ersten freien Training in Bahrain holte, war der perfekte Auftakt.

Das ist Adrian Sutil
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Foto: dpa, Srdjan Suki

"Im ersten freien Training sagt das natürlich noch nicht so viel aus. Es ist aber ein erstes Zeichen dafür, dass das gute Gefühl richtig ist, dass unser Auto keine Fehlgeburt ist", sagte Sutil.

Nach der großen Steigerung im vorigen Jahr, die Giancarlo Fisichella eine Pole Position und einen zweiten Platz und Sutil selbst in Monza Startplatz zwei und Rang vier bescherte, würde der Bayer gerne den Aufwärtstrend der Inder fortsetzen. "Sich da zu stabilisieren, wo wir 2009 aufgehört haben. Gute und konstante Rennen fahren, so viele Punkte wie möglich holen, und wann immer es geht die Großen ärgern und für Überraschungen sorgen" - sagte Sutil im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst über seine Saisonziele.

Nachdem Routinier Fisichella in der Endphase der vorigen Saison zu Ferrari gewechselt war, sieht sich Sutil jetzt "schon in einer gewissen Führungsrolle, auch weil ich bereits mein viertes Jahr im Team bin". Dabei hat er gerade einmal acht Rennen mehr auf dem Konto als sein zweieinhalb Jahre älterer Teamkollege Vitantionio Liuzzi aus Italien, mit dem er "eng und gut zusammenarbeiten" will, um das Team nach vorne zu bringen. Eine ernsthafte Prognose für 2010 könne man allerdings erst nach "den ersten zwei, drei Rennen" abgeben.

Gegen Ende des vorigen Jahres hatte Sutil seinen Vertrag mit Force India schon einmal gekündigt, um einige Wochen später einen neuen Kontrakt mit dem Rennstall des indischen Bier-Millionärs Vijay Mallya abzuschließen. "Mein Manager Manfred Zimmermann hatte Kontakt zu anderen Teams. Um mit diesen reden zu können, mussten wir frei sein. Wir haben uns alles angehört, uns dann mit Force India an einen Tisch gesetzt und deren Angebot angehört", sagte der Sohn eines Musikers aus Uruguay, der selbst bis zu seinem zwölften Lebensjahr als Pianist Konzerte gab.

Verbleib bei Force India "eine richtige Entscheidung"

Bei diesen Gesprächen fanden beide Seiten offenbar den richtigen Ton. Das neue Angebot "hat uns überzeugt, und wir haben uns für Force India entschieden. Im Nachhinein sind wir beide sicher, eine gute und richtige Entscheidung getroffen zu haben", sagte Sutil, obwohl bei anderen Teams "auch durchaus interessante Plätze frei" waren. "Klar will ich eines Tages in einem Top-Auto sitzen. Das ist die nächste Stufe, die ich gerne erklimmen möchte. Aber wir nehmen uns Zeit dafür", sagte er.

Ganz besonders freut er sich in diesem Jahr darauf, gegen den zurückgekehrten Rekord-Weltmeister Michael Schumacher fahren zu dürfen. "Ich hatte nie die Chance, gegen ihn zu fahren. Da finde ich es schon spannend, dass ich diese Chance in meiner Karriere noch bekomme", sagte Sutil, für den Schumacher im Gegensatz zu vielen anderen Fahrern früher allerdings kein Vorbild war.

"Nein. Vorbilder hatte ich nie. Ich habe immer versucht, mir von den Besten das Beste abzuschauen", sagte Sutil: "Aber ich habe Michael natürlich aufgrund seiner Erfolge und seiner Klasse immer sehr hoch eingeschätzt. Er ist das Maß der Dinge in der Formel 1. Der erfolgreichste Fahrer, den es je gab."

(SID/chk)
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