Noch zwei Siege fehlen zum Rekord Vettel rüttelt am Denkmal von Schumacher

Neu Delhi (RPO). Sebastian Vettel rüttelt am Denkmal seines einstigen Idols Michael Schumacher. Nach dem Premieren-Sieg des Weltmeisters in Indien wurde im Formel-1-Fahrerlager vor allem eine Frage heiß diskutiert: Wer ist der bessere Rennfahrer – Vettel oder Schumacher?

Das trennt Vettel noch von Schumacher
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Neu Delhi (RPO). Sebastian Vettel rüttelt am Denkmal seines einstigen Idols Michael Schumacher. Nach dem Premieren-Sieg des Weltmeisters in Indien wurde im Formel-1-Fahrerlager vor allem eine Frage heiß diskutiert: Wer ist der bessere Rennfahrer — Vettel oder Schumacher?

Kein Geringerer als Formel-1-Boss Bernie Ecclestone legte sich offen auf Vettel fest. "Er ist jetzt 24 Jahre alt. Wenn er noch zehn Jahre Formel 1 fährt, dann wird er mehr Rennen gewinnen als Michael Schumacher", sagte der Brite der Nachrichtenagentur dapd.

Trotz Ecclestones Prophezeiung: Um an Schumachers 91 Rennsiege zu kommen, müsste Vettel in den kommenden zehn Jahren konstant sieben Saisonsiege einfahren. Der 24-Jährige hat in bislang 79 Rennen 21 Siege geholt und ist damit auf einem guten Weg. Schumacher hatte zum vergleichbaren Zeitpunkt seiner Karriere 20-mal ganz oben auf dem Treppchen gestanden.

Ritterschlag von Sir Jackie Stewart

Von Ex-Weltmeister Sir Jackie Stewart erhielt Vettel deshalb am Rande des Großen Preises von Indien, bei dem der zweimalige Champion seinen elften Saisonsieg feierte, den Ritterschlag. Vettel sei schon jetzt weiter entwickelt als Michael Schumacher in seinen Glanzzeiten und könne genauso erfolgreich werden, sagte Stewart der Nachrichtenagentur dapd. "Vettel ist da sehr viel geschickter und ruhiger, wenn er in eine Kurve fährt. Er ist vorsichtiger mit seinem Auto und das Auto antwortet darauf", sagte der Schotte.

Der siebenmalige Weltmeister Schumacher, der in Indien als Fünfter zumindest mal wieder in Podiumsnähe fuhr, würde bis heute gleich fahren, findet Stewart: "Wenn er in eine Kurve fährt, dann ist das eher hart. Es gibt in den Bewegungen keine Feinheiten und kein Geschick." Der 42-Jährige brauche immer sehr viel Platz auf der Strecke und fahre bei fast jedem Rennen aus der Spur. Vettel passiere das nie.

Schumacher braucht die besten Leute

Schumacher zeichne im Gegensatz zu Vettel nicht so sehr das fahrerische Können aus. Der heutige Mercedes-Pilot habe vor allem nach seinem Wechsel zu Ferrari von Anfang an erkannt, dass er die besten Leute brauche, um erfolgreich zu sein. "Das zu erkennen, ist auch eine besondere Fähigkeit. Und das bewundere ich an Michael Schumacher mehr als seine Fahrfähigkeiten", sagte Stewart.

Und Vettel kündigt bereits weitere Großtaten an. "Wir sind noch immer hungrig. Es fehlt uns ganz sicher nicht an der Motivation", sagte Vettel. Der 24-Jährige ist weiter auf Rekordjagd, auch wenn er auf Zahlen und Statistiken angeblich nichts gibt. Dennoch: In Indien brannte er zum Schluss noch einmal die schnellste Rennrunde auf den Asphalt. Die Pole-Position-Bestmarke von Nigel Mansell (14) aus dem Jahr 1992 kann Vettel (13) noch knacken. Schumachers Siegrekord (13/2004) könnte er mit zwei weiteren Erfolgen zumindest einstellen.

(DAPD/can)
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