Drittletztes Rennen in den USA Vorteil Hamilton im Formel-1-Titelkampf

Austin/Düsseldorf · Der Engländer hat 17 Punkte Vorsprung vor den noch ausstehenden drei WM-Rennen. Mit vier Siegen in Folge überholte der Champion von 2008 seinen Teamkollegen Rosberg, der in Austin die Wende schaffen will.

Rosberg gegen Hamilton – Chronologie im Titelkampf
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56 Runden oder 309 Kilometer am Sonntag in Austin. 71 Runden oder 306 Kilometer eine Woche später in Sao Paulo. 55 Runden oder 305 Kilometer am 23. November in Abu Dhabi: Noch dreimal haben Lewis Hamilton und Nico Rosberg (Wiesbaden) die Chance, im Kampf um die Fahrer-WM zu punkten, dreimal aber besteht auch das Risiko, zurückgeworfen zu werden. Das Momentum spricht für den Engländer, der zuletzt vier Siege in Folge feiern konnte. Vor zwei Monaten noch lag er 29 Zähler hinter seinem Teamkollegen, der nun seinerseits 17 Zähler aufholen muss.

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"Es fühlt sich sehr gut an. Aber diese Saison hat gezeigt, dass ein Vorsprung nicht groß genug sein kann. Wichtig ist aber nur, dass du am Ende vorne liegst", sagte Hamilton. Der Engländer, Weltmeister von 2008, ist in einer beeindruckenden Form. Dennoch betont er: "Man fühlt sich nie wohl. Es ist von Anfang bis Ende intensiv. Und diese WM wird am Ende entschieden."

Ganz am Ende - das wäre in Abu Dhabi. Dort gibt es, weil Formel-1-Boss Bernie Ecclestone die Entscheidung im Titelkampf möglichst lange hinauszögern wollte, erstmals die doppelte Punktzahl. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Gewinner statt 25 dann 50 Zähler erhält, so viele, wie er mit Siegen in Austin und Sao Paulo holen kann. "Ich liebe diese Regel", sagte Rosberg nach dem Russland-Grand-Prix - und er grinste dabei.

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In Monza und zuletzt in Sotschi machte Rosberg Fehler. Die unterliefen Hamilton zwar auch, doch wenn, dann im Qualifying. Im Rennen war der Engländer souverän unterwegs. Dass er seinen Teamkollegen im Nacken hat, macht ihm nichts aus. "Nur weil ich vorne liege, heißt das nicht, dass ich nicht mehr der Jäger bin. Ich jage den WM-Titel", betont der 29-Jährige. Er will weiter auf Angriff fahren. Neunmal wurde in dieser Saison bei der Siegerehrung bereits die britische Hymne gespielt. Noch ein Erfolg, und er ist mit dann 32 Triumphen der erfolgreichste britische Formel-1-Fahrer vor Nigel Mansell.

Doch Statistiken und Rekorde interessieren Hamilton derzeit nicht. Er weiß, dass er sich keine Schwäche erlauben darf. Rosberg hat sich schon einmal eindrucksvoll zurückgemeldet. In Monte Carlo drehte er nach vier Siegen seines Teamkollegen den Spieß um. Doch Hamilton schlug wieder zurück.

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"Für Nico wird es jetzt schwer, weil Lewis gerade auf einem höchsten Level fährt", sagt Niki Lauda (65/Österreich), Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Formel-1-Teams. "Er muss jetzt irgendwie zurückschlagen." Allerdings hat Rosberg an den Circuit of The Americas, auf dem der Große Preis der USA am Sonntag (21 Uhr MEZ/Live-Ticker) gestartet wird, keine guten Erinnerungen. 2012, bei der Premiere, wurde er 13. Im vergangenen Jahr landete er auf Rang neun. Damals hatte der Mercedes aber auch noch nicht die Qualität, die seine Fahrer derzeit zum Maßstab der Formel 1 machen. "Ich werde bis zur Zielflagge in Abu Dhabi um den Weltmeister-Titel kämpfen", sagt Nico Rosberg.

Die Hoffnung, 22 Jahre nach seinem Vater Keke erneut einen WM-Titel für die Rosbergs zu gewinnen, gibt Nico noch lange nicht auf

(RP)
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