Training aus Sicherheitsgründen abgesagt Heftiges Gewitter stoppt Formel 1

Rosberg auf eins, Hamilton auf fünf, Vettel auf sechs. So hieß nach nach Training Nummer 1. Das zweite Training musste abgesagt werden. Ein Gewitter mit heftigem Regen über der Rennstrecke stoppte Vettel und Co.

Formel 1: Zweites freies Training wegen starker Regenfälle abgesagt
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Zweites freies Training wegen starker Regenfälle abgesagt

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Der Himmel wurde binnen Minuten fast schwarz, es donnerte und blitzte und es goss in Strömen. Lewis Hamilton verschwand schnell in der Mercedes-Garage. Auch der Rest der Formel-1-Kollegen verfolgte hilflos das Unwetter über dem Circuit of the Americas. An Training in einem Rennwagen war auf der überfluteten Strecke in Austin am Freitagnachmittag nicht mal im Entferntesten zu denken. Nachdem schon in der ersten Einheit am Morgen kaum Runden gedreht worden waren, kam die Formel 1 zum Erliegen. Die zweite anderthalbstündige Session wurde zunächst auf unbestimmte Startzeit verschoben, dann abgesagt.

In den nächsten zwei Stunden könnte kein Rettungshubschrauber abheben, hieß es zur Begründung. Der Start eines Helikopters für Noteinsätze ist aber eine der Voraussetzungen, damit die Autos auf die Strecke dürfen.

In der Kommandozentrale der Rennleitung informierte sich Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone höchstpersönlich über die weiteren Prognosen. Sebastian Vettel schaute sich das Unwetter aus der Garage seines Ferrari-Teams an und plauderte mit seiner Crew. Landsmann Nico Hülkenberg gab mit Kappe auf dem Kopf Interviews in seinem Force-India-Wagen - freilich ebenfalls in der Box seines Rennstalls stehend.

Die Strecke stand indes unter Wasser. Eine Viertelstunde vor dem geplanten Beginn war eine Regenwahrscheinlichkeit von 100 Prozent prophezeit worden. Die Wetterexperten behielten zu 100 Prozent recht. Auch für den Samstag und den Sonntagvormittag ist weiterer Regen vorhergesagt. Ob vor allem die Qualifikation am Samstag um 13.00 Uhr (Ortszeit/20.00 Uhr MESZ/) wie geplant durchgeführt werden kann, ist fraglich.

Dabei geht es um nichts weniger als die mögliche WM-Entscheidung. Hamilton will Startplatz eins und im Erfolgsfall mit seiner 12. Pole Position in diesem Jahr den nächsten Schritt zum WM-Titel machen. Gewinnt der 30 Jahre alte Brite das US-Rennen wie 2012 und 2014 und Vettel wird höchstens Dritter, ist Hamilton der neue und alte Weltmeister.

Im ersten Training am Vormittag hatte er es aber noch ruhig angehen lassen. Nur vier Runden drehte er im Silberpfeil, Platz fünf sprang am Ende heraus. Schnellster war Teamkollege Rosberg. Vettel, der wegen eines Motorenwechsels in der Startaufstellung ohnehin um zehn Plätze zurückversetzt wird und mit einer seiner Aufholjagden im Regen spekuliert, kam auf den sechsten Platz. Bei dieser Konstellation wäre die Titelentscheidung zugunsten des mit 66 Punkten vor Vettel und 73 Zählern vor Rosberg führenden Hamilton vorerst verschoben.

"Ich bin nicht in Eile", betonte Hamilton allerdings mit Blick auf die Krönung. Letztlich habe er noch vier Rennen in diesem Jahr Zeit, um nach 2008 und 2014 als Zehnter Fahrer in der Geschichte der Formel 1 mindestens drei Titel geholt zu haben. Zusätzlich unter Druck setzen will sich der 30 Jahre alte Brite aber auf keinen Fall. "Es wäre absolut falsch sich zu sagen: An diesem Wochenende muss ich es schaffen."

Zwischen dem Mercedes-Duo schoben sich im ersten Training vor nur spärlich besetzten Zuschauerrängen die beiden Red-Bull-Piloten Daniil Kwjat aus Russland und Daniel Ricciardo aus Australien. Ebenfalls noch vor Hamilton reihte sich Carlos Sainz Junior im Toro Rosso auf dem 5,516 Kilometer langen Kurs ein. Hülkenberg wurde 14. und beobachtete das anschließende Unwetter wie seine Kollegen lieber aus dem Trockenen.

(sid)
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