Pfiffe nach Tschechien-Spiel "Schweini" und "Poldi" desaströs

München (RPO). Wie schnell die Stimmung im Fußball und besonders beim erfolgsverwöhnten Publikum in München umschlagen kann, mussten die beiden jungen Bayern-Profis Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger erleben.

 Bastian Schweinsteiger zeigte gegen die Tschechen eine katastrophale Leistung.

Bastian Schweinsteiger zeigte gegen die Tschechen eine katastrophale Leistung.

Foto: ddp, ddp

Erst wurden sie mit großem Beifall empfangen und dann bei der bitteren 0:3-Pleite der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Tschechien in München von dem eigenem Publikum gnadenlos ausgepfiffen.

Doch während es "Schweini" nach seinem desaströsen Auftritt offensichtlich die Sprache verschlagen hatte und er missmutig und kommentarlos in Windeseile das Weite suchte, stellte sich "Poldi" wenigstens den unangenehmen Fragen.

"Natürlich kann ich die Pfiffe des Publikums verstehen. Wir haben schlecht gespielt und die Leute enttäuscht", erklärte der 22-Jährige, der bei der WM 2006 an gleicher Stätte noch zum Nationalhelden aufgestiegen war. Als der Rheinländer im vergangenen Sommer die DFB-Auswahl mit seinen beiden Treffern zum 2:0 im Achtelfinale gegen Schweden im Alleingang in die Runde der letzten Acht geschossen hatte, lag ihm Fußball-Deutschland zu Füßen.

Doch längst ist der beste Nachwuchsspieler der WM aus diesem Traum erwacht und in der traurigen Wirklichkeit angelangt, die da heißt: Reservistendasein beim Rekordmeister Bayern München und Degradierung zum Stürmer Nummer vier in der Nationalmannschaft - obwohl Bundestrainer Joachim Löw diese bittere Wahrheit noch nicht offen ausgesprochen hat. Doch in Kevin Kuranyi und Mario Gomez haben sich zwei Stürmerkollegen zurzeit an Podolski vorbeigespielt. Und WM-Torschützenkönig Miroslav Klose ist sowohl bei den Bayern als auch beim WM-Dritten gesetzt.

Podolski selbstkritisch

Während Podolski selbstkritisch mit sich und der Mannschaft ins Gericht ging und zudem für die ausstehenden EM-Qualifkationsspiele gegen Zypern und Wales Besserung versprach, verhielt sich Kumpel Schweinsteiger nach dem Match genauso inakzeptabel wie zuvor auf dem Rasen. Als der 23-Jährige in der 65. Minute von Löw ausgewechselt wurde, wirkte dieser Akt wie eine Befreiung für Schweinsteiger.

(sid)
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