Köln-Stürmer Modeste in der Torkrise "Bin kein Cristiano Ronaldo oder Messi"

Köln · Torjäger Anthony Modeste ist eine der prägenden Figuren und mitverantwortlich für den Aufschwung beim 1. FC Köln. Das belegen auch die Zahlen: In der Hinrunde hat der FC ohne einen Modeste-Treffer noch kein Spiel gewonnen.

1. FC Köln: Hier muss Anthony Modeste querlegen
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Hier muss Modeste querlegen

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Foto: dpa, fg nic

Der Kölner Boulevard rätselte in diesen Tagen schon über den "Winter-Blues". Denn Anthony Modeste, der Stürmer und Torjäger des 1. FC Köln, trifft in der kalten Jahreszeit nicht mehr ganz so regelmäßig wie noch zu Saisonbeginn. 379 torlose Minuten zählten die Statistiker vor dem Anpfiff des Derbys gegen Bayer Leverkusen, gar 682 waren es zum vergleichbaren Zeitpunkt im vergangenen Jahr - doch für Coach Peter Stöger kein Grund zur Sorge.

"Ich weiß nicht, ob es wirklich ein Zufall ist, warum Tony im Winter nicht so oft trifft, oder ob es dafür einen Grund gibt", sagte der Österreicher dem "Express": "Aber es war auch nicht davon auszugehen, dass Tony permanent diese Quote hält. Dann würde er ja fast 40 Tore in der Saison machen und wir in der Champions League spielen." Modeste selbst nimmt seine Torflaute mit Humor. "Entschuldigung, aber ich bin nicht Cristiano Ronaldo oder Messi", sagte er im Stadionheft Geißbockecho.

Noch im November war Modeste der treffsicherste Stürmer Europas gewesen und führte die Wertung um den "Goldenen Schuh" an — vor Ronaldo, Messi und auch Robert Lewandowski. Mittlerweile ist der Franzose auf Rang zehn abgerutscht, doch an seinem Stellenwert im Offensivspiel der Kölner hat das nichts verändert. Im Pokal schoss er den FC in der Verlängerung ins Achtelfinale, vor dem Derby hatte der FC ohne einen Modeste-Treffer noch kein Spiel gewonnen. Und selbst Bayer-Trainer Schmidt nannte den Franzosen einen Stürmer, "der nach Belieben trifft, wenn er Torchancen hat".

Modeste war im Sommer fast weg

Dabei hätte Modeste den FC im Sommer fast verlassen. Der Stürmer, der schon im vergangenen Jahr mit 15 Toren der treffsicherste Kölner war, hatte mit einem Wechsel geliebäugelt. Sportlich attraktive Optionen in England oder lukrative Angebote aus China lagen dem 28-Jährigen vor. Am Ende blieb er doch in Köln und in seiner "Wohlfühlatmosphäre". Die Klubführung um Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Modeste einigten sich auf eine Vertragsverlängerung bis 2021.

Und der ehemalige Hoffenheimer zahlte das Vertrauen nicht nur mit seinen Toren auf dem Platz zurück. Auch abseits des Rasens ist Modeste beliebt, bei den Fans stehen die seine Autogramme und Trikots hoch im Kurs. Der - zuletzt zwar weniger häufig gesehene - Torjubel, ein angedeuteter Smiley mit großen Augen, ist längst Kult und wird immer wieder kopiert.

Damit der "Winter-Blues" und das Minutenzählen schon bald ein Ende finden, hat Modeste übrigens vorgesorgt. "Ich habe mir extra Mützen und Schals gekauft", sagte er und lachte.

(sid)
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