Stürmer des 1. FC Köln Stöger: Ujah ist "die Überraschung der Saison"

Köln · Vor der Saison hatten nur wenige Anthony Ujah auf dem Zettel. Nun ist der Kölner Stürmer für seinen Trainer die "Überraschung der Saison".

2. Bundesliga 12/13: Hennes hat keinen Bock auf Ujah
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Foto: dpa, Marius Becker

Vor der Saison rieben sie sich in Mainz die Hände. Die rund zwei Millionen Euro, die sie für den endgültigen Verkauf des zuvor verliehenen Anthony Ujah an den 1. FC Köln bekommen haben, hielten die Rheinhessen für ein überraschend gutes Geschäft. Am Dienstag trafen sie erstmals seitdem auf Köln und Ujah — und hatten nun plötzlich gehörigen Respekt vor dem Abgeschobenen. Denn der 24-Jährige befindet sich derzeit "in der besten Zeit meiner Karriere".

Als Stürmer Nummer vier in die Saison gegangen, ist der Nigerianer nun die unangefochtene Nummer eins beim FC. Sechs Tore hatte er vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub schon erzielt, nur acht Bundesliga-Spieler hatten mehr. Und so ist er für seinen Trainer Peter Stöger "die Überraschung der Saison". Schließlich "hätten ihm vor der Saison viele nicht einmal sechs Bundesliga-Spiele zugetraut".

Ujah, der Bremsklotz

Ujah ist kein filigraner Techniker, im Gegenteil, im Kombinationsspiel ist er oft ein regelrechter Bremsklotz, wobei er sich in dieser Disziplin in dieser Saison stark verbessert zeigt. Doch der Nigerianer, der es in Mainz 2012/13 nur auf zwölf Einsätze und zwei Tore brachte — hat Herz und Leidenschaft, er kämpft immer und er arbeitet hart an sich. Deshalb, und weil er sich längst als wahrer Kölner fühlt — nach Heim-Toren versucht er stets vergeblich, Geißbock Hennes VIII. zum gemeinsamen Jubel zu bewegen — ist er in der Domstadt auch längst Publikumsliebling.

"Jeder weiß, dass er sich für nichts zu schade ist. Dafür lieben ihn die Leute hier auch so", sagt FC-Vizepräsident Toni Schumacher: "Tony ist einer unserer wichtigsten Spieler, haut sich immer rein, seine Einstellung ist immer vorbildlich." In seinen Augen mache Ujah gar "manchmal nach hinten fast schon zu viel. Du bist einfach überall", sagte Schumacher seinem Stürmer beim gemeinsamen "Express"-Interview: "Das ist vorbildlich, kostet aber sehr viel Kraft. Du könntest Dir manchmal auch etwas Power für vorne aufsparen."

Doch sich aufsparen, das entspricht nicht der Art von "Tor-Tony", den zudem eine neue Liebe beflügelt: "Wir sind seit drei Monaten zusammen. Das ist noch keine lange Zeit, aber ich war lange Single! Jetzt bin ich sehr glücklich. Auf dem Fußballplatz und im Privatleben." Und so war sein Zwei-Millionen-Transfer im Sommer dann doch eher für den FC ein gutes Geschäft als für die Mainzer.

(sid)
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