Abstiegsgipfel in Hamburg Köln bläst zur Jagd auf den HSV

Hamburg · Verkehrte Fußballwelt im Volkspark: Nach dem Sieg gegen Mönchengladbach kommt Schlusslicht 1. FC Köln in Aufbruchstimmung an die Elbe, beim Tabellennachbarn Hamburger SV macht sich Nervosität breit.

Stefan Ruthenbeck: Kölsche Jung und Stöger-Nachfolger
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Das ist Stefan Ruthenbeck

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Foto: dpa, mbk fdt

Der 1. FC Köln hat wieder eine Chance auf den Klassenerhalt - die will und muss das Ligaschlusslicht im Gastspiel am Samstag (18.30 Uhr/Live-Ticker) beim angeschlagenen Tabellennachbarn Hamburger SV allerdings auch wahren. Die Jagd der Geißböcke auf den Bundesliga-Dino, so viel ist klar, ist eröffnet.

"Im Training war richtig Feuer drin", berichtete Trainer Stefan Ruthenbeck, ihm und seinen Schützlingen behagt die Rolle des Jägers durchaus. Denn nach zwei Siegen in Folge spricht das gern beschworene Momentum für die Rheinländer und gegen den ewigen Abstiegskandidaten von der Elbe, der mit einer schwachen Leistung und einer 0:1-Niederlage beim FC Augsburg in die Rückrunde startete.

Neun Punkte betrug der Vorsprung der Hanseaten auf den FC vor exakt einer Woche, im Fall einer Heimpleite gegen die Kölner würde er auf drei Zähler zusammenschrumpfen, die Angst vor der Zweitklassigkeit wäre größer denn je. Und so wächst die Nervosität bei den Hanseaten, je näher der Anpfiff von Schiedsrichter Guido Winkmann aus Kerken rückt.

Somit kauft man Markus Gisdol die gespielte Ruhe vor seinem nach eigener Aussage "25. Endspiel" beim HSV auch nicht so richtig ab. Immer wieder beteuert der Coach, man habe immer gewusst, wie schwer die Saison wird. Zuschauerrückgang - davon habe er nur gelesen, die Stimmung in der Arena "wird unser Faustpfand bleiben". Na ja!

Traditionell hat es jeder Hamburger Trainer schwer, wenn HSV-Legende Uwe Seeler öffentlich um seinen Herzensklub bangt, aufgekrempelte Ärmel verlangt und mit besorgter Miene mahnt. "Die Mannschaft hätte schon im Sommer richtig verstärkt werden müssen. Es nimmt mich sehr mit, dass der HSV nichts auf die Beine gestellt bekommt", sagte der 81-Jährige der Hamburger Morgenpost.

Dass das Fehlen des grippegeschwächten Jungtalents Jann-Fiete Arp, gerade erst 18 Jahre alt geworden, schon als erhebliche Schwächung gewertet wird, sagt viel über die personelle Zusammenstellung des Kaders. Nun soll es wieder einmal der seit Monaten formschwache Bobby Wood richten, der US-Amerikaner hat seit 898 Minuten nicht mehr getroffen.

Überhaupt noch kein Tor für seinen neuen Arbeitgeber geschossen hat Claudio Pizarro. Dennoch ist dem HSV nicht wohl bei dem Gedanken, dass der mittlerweile 39-Jährige Peruaner im Kölner Kader steht. Denn gegen den HSV trifft der Südamerikaner besonders gern - in 27 Spielen immerhin schon 19 Mal...

(sid)
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