Letztes Heimspiel der Saison Kölner Fans nehmen emotional Abschied

Köln · Im seinem vorerst letzten Bundesliga-Heimspiel verliert der 1. FC Köln zwar gegen Bayern München mit 1:3. Die Fans feierten ihre Spieler trotz des bereits feststehenden Abstiegs dennoch. Besonders für einen Spieler wurde es nach dem Abpfiff emotional.

1. FC Köln: Dominic Maroh verabschiedet sich emotional von den Fans
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Marohs emotionale Verabschiedung von den Kölner Fans

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Foto: dpa, mb soe

Die Szenen, die sich am Samstagnachmittag im Müngersdorfer Stadion abspielen, nehmen zuweilen schon skurrile Züge an. Seit wenigen Minuten steht fest, dass der bereits als Absteiger feststehende 1. FC Köln vor eigenem Publikum auch gegen Bayern München mit 1:3 (1:0) das Nachsehen hat und auch in seinem vorerst letzten Bundesliga-Heimspiel den Platz als Verlierer verlassen muss. Doch anders, als man es nach einem Abstieg kennt, herrscht bei den Heimfans nach Spielschluss keine aggressive Stimmung.

Es sind auch keine Plakate zu sehen, auf denen die eigene Mannschaft etwa als "Versager" oder ähnliches beschimpft werden. Selbst Pfiffe gibt es nicht. Nein, die Fans verabschieden ihre Spieler stattdessen mit Applaus in die 2. Bundesliga. Emotional wird es, als die komplette Südtribüne zum Abschied die Hymne der Blääck Fööss "En unserem Veedel" singt. "Es war sehr berührend heute", sagte Kölns Dominic Maroh nach Spielschluss. "Eine emotionale Achterbahnfahrt." Ihm gehörte eine der Hauptrollen beim großen Abschiednehmen, das am Samstag in Köln stattfand. Der Innenverteidiger muss den Verein nach sechs Jahren zum Saisonende verlassen, teilten ihm die Klub-Verantwortlichen bereits mit. Beim letzten Gang vor die Heimkurve konnte er die Tränen am Samstag deshalb nicht mehr zurückhalten.

Mit Maroh kommen die besseren Zeiten

Dass er sich mit dem Abstieg verabschiedet, trifft ihn. "Das Ende mit dem Abstieg ist natürlich der brutalste Absturz, den man haben kann. Ich hätte mich gerne erfolgreicher verabschiedet", sagte er. Als er 2012 aus Nürnberg zu den Müngersdorfern wechselte, war Köln gerade zum fünften Mal in die 2. Bundesliga abgestiegen. Doch mit Marohs Dienstantritt vor sechs Jahren begann beim FC die Rückkehr in sportlich erfolgreichere Zeiten; mit dem Höhepunkt vor fast genau einem Jahr.

Auch Podolski war gegen Bayern im Stadion

Für Ruthenbeck war sein letztes Spiel vor eigenem Publikum hingegen schneller beendet, als ihm lieb war. Er wurde nach 73 Minuten von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus auf die Tribüne geschickt, weil er sich beim Stand von 1:2 zu Unrecht über einen nicht gegebenen Elfmeter beschwerte. Wenig später machte Bayerns Tolisso mit seinem Treffer zum 3:1 die neunte Heimniederlage des FC perfekt (78.), die auch FC-Fanliebling Lukas Podolski vor Ort erlebte.

Die Niederlage gegen den Rekordmeister war insgesamt spiegelbildlich für die Kölner Saison. Denn durch ein Eigentor von Nationalspieler Niklas Süle (30.) führte der Absteiger nach starker Vorstellung zur Pause völlig verdient mit 1:0. Was sogar noch schmeichelhaft war für die Münchner, weil Köln durch Terodde, Zoller und Risse zuvor beste Chancen liegengelassen hatte. Doch wie so oft in dieser Saison verspielten die Kölner auch gegen das Team von Trainer Jupp Heynckes eine Führung, weil James und Lewandowski nach dem Seitenwechsel in nur zwei Minuten den Spielstand drehten (59./61). Den Kölnern fehlten anschließend die Kräfte, um noch einmal zurückzukommen.

Mit dem Auswärtsspiel in Wolfsburg wird Köln sich kommende Woche dann endgültig von der Bundesliga-Bühne verabschieden. In der Partie können die Domstädter aber noch einmal eine letzte wichtige Rolle im Abstiegskampf spielen. Denn die Wölfe stehen mit 30 Punkten auf dem Relegationsplatz, zwei Punkte vor Hamburg. Sollte Köln gewinnen und auch der HSV (28 Punkte) siegt im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach, würde die Ruthenbeck-Elf den VfL Wolfsburg mit in die Zweitklassigkeit reißen.

(ate)
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