Nächste Pleite für Köln Mit hängenden Köpfen Richtung Abstieg

Auch nach dem 11. Spieltag wartet der 1. FC Köln auf den ersten Sieg. Gegen Hoffenheim sind die Kölner chancenlos und gehen mit 0:3 unter. Erstmals in dieser Saison macht sich Resignation breit.

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Mit hängendem Kopf, jeden Augenkontakt vermeidend, steht Dominique Heintz im Bauch des Kölner Stadions und wirkt verzweifelt: "Ich weiß, ich erzähle jede Woche dasselbe. Aber was soll ich denn sagen?" Gerade hatte der 24-Jährige mit seinem 1. FC Köln die neunte Niederlage im elften Ligaspiel kassiert. Gegen Hoffenheim hieß es 0:3.

Der FC taumelt nach knapp einem Drittel der Bundesliga-Saison klar Richtung Abstieg. Der Abstand auf den rettenden Platz 15 beträgt mittlerweile acht Punkte. "Wir wollen nichts schönreden, aber mit zwei, drei Siegen sind wir wieder mitten im Geschäft. Klar ist, dass es von Woche zu Woche schwieriger wird", sagte Kölns Trainer Peter Stöger, der sich weiter fest im Sattel sieht: "Ich fühle keine Stimmung gegen mich. Ich fühle mich mittendrin im Klub."

Im Aufeinandertreffen zweier Europa-League-Teilnehmer bot nur ein Team fußballerische Klasse: die Gäste aus dem Kraichgau. "Dass Hoffenheim eine ballsichere Mannschaft hat, wussten wir", betonte einer der besten Kölner, Leonardo Bittencourt. Allein, es fehlten die Mittel, die Stafetten zu unterbinden. "Wir haben zu keiner Zeit Zugriff aufs Spiel gehabt, waren immer einen Schritt zu spät", analysierte Heintz treffend. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann nutzte seine erste Torgelegenheit zur Führung und verwaltete das Ergebnis danach — bis auf wenige Ausnahmen — souverän. Kerem Demirbay hatte nach zehn Minuten die erste Lücke in der Kölner Abwehr gefunden. Dennis Geiger konnte schließlich den Ball zwei Meter vor dem Tor annehmen und zum 1:0 verwandeln.

Danach war Hoffenheim klar spielbestimmend. Demirbay und Florian Grillitsch beherrschten das zentrale Mittelfeld nach Belieben. Kapitän Matthias Lehmann und der junge Salih Özcan waren nicht in der Lage, ihrem Team ähnliche Sicherheit zu geben. Kam der FC mal in die Nähe des Hoffenheimer Tores, war es meist durch Standardsituationen. Diese führte Konstantin Rausch aus, der den Ball allerdings überall hin bugsierte, nur nicht in die Gefahrenzone.

Im Sturm mühte sich Sehrou Guirassy, der sich gegen den abgeklärten Ex-Kölner Kevin Vogt in der Hoffenheimer Abwehr aber kaum durchsetzen konnte. Von Guirassys Sturmpartner Simon Zoller war bis zu seiner Auswechslung gar nichts zu sehen. Und trotz der klaren Hoffenheimer Feldüberlegenheit hätte Köln ins Spiel zurückkommen können. So etwas bei Yuya Osakos Pfostenschuss aus dem Nichts kurz vor der Halbzeit. Oder aber im zweiten Durchgang bei den hundertprozentigen Torchancen vom eingewechselten Milos Jojic (75.) und von Guirassy (77.).

Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 0:2 aus Kölner Sicht. Sandro Wagner hatte einen Foulelfmeter sicher verwandelt (56.). Eine Szene, die erneut Diskussionsstoff rund um den Videoassistenten liefert. Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte auf Elfmeter nach Foulspiel von Pawel Olkowski an Mark Uth entschieden, sich die Szene dann selbst noch einmal auf dem Bildschirm angeschaut. Warum er Olkowski aber nur die Gelbe und nicht die Rote Karte zeigte, bleibt sein Geheimnis.

Drei Minuten nach der Kölner Doppelchance setzte Wagner als letzte Station eines klasse Konters den Schlusspunkt zum 3:0. Die Hoffnung des FC ruht nun vor allem auf der Erholung erschöpfter Spieler in der Länderspielpause und der Genesung wichtiger Akteure. "Wenn Cordoba, Pizarro und Risse zurückkommen, wird uns das guttun", sagte Peter Stöger, der sich bewusst ist, dass in den kommenden beiden Spielen in Mainz und gegen Berlin nur Siege helfen.

(erer)
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