3:2-Sieg gegen Hoffenheim 1. FC Köln nähert sich Klassenverbleib

Köln · Mit dem 3:2 gegen die TSG Hoffenheim gelingt dem Bundesliga-Aufsteiger ein wichtiger Schritt in Richtung seines Saisonziels.

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Köln - Hoffenheim

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Jonas Hector hätte allen Grund gehabt, seine eigene Leistung lautstark zu feiern. Große Töne sind aber nicht die Sache des Kölner Jung-Nationalspielers. "Irgendwann bin ich aus der Sache halt nicht mehr rausgekommen", sagte der 24-Jährige. Es war in der 78. Spielminute als Hector zu einem Lauf durch die Abwehr ansetzte, hintereinander die Hoffenheimer Polanski, Rudy und Beck stehen ließ und den Ball zum wichtigen zwischenzeitlichen 3:1 ins Tor schoss. "Wenn Jonas nicht sein Solo gezeigt hätte, wäre es noch einmal knapp geworden. Der Sololauf hat das Spiel für uns entschieden", kommentierte Timo Horn.

Der Torhüter der Kölner brachte es auf den Punkt. Hector war in einer Partie, die Kölns Trainer Peter Stöger als die vielleicht intensivste in seiner Zeit in Köln beschrieb, der Matchwinner. Der Außenverteidiger erzielte den Treffer, der in einem tor- und chancenreichen Spiel die Entscheidung brachte.

Die Kölner besiegten die TSG 1899 Hoffenheim mit 3:2 (1:0), der FC, der in den drei Partien zuvor gerade einmal ein Tor erzielt hatte, spielte gegen die Hoffenheimer, für die es im Bundesligaendspurt noch um die internationalen Plätze geht, engagiert nach vorne und erarbeitete sich immer wieder gute Chancen. Die ersten Gelegenheiten des Spiels hatten aber die Gäste. Schon in der ersten Minute hatten die Hoffenheimer die Chance auf das 1:0, als Pawel Olkowski einen Schuss des Hoffenheimers Roberto Firmino gerade noch an den Pfosten lenkte. Nur eine Minute darauf verpasste Hoffenheims Sven Schipplock eine Hereingabe von Kevin Volland. Der FC wankte in den Anfangsminuten des Spiels, arbeitete sich dann aber in die Partie. "Wir haben unseren Möglichkeiten entsprechend alles abgerufen", sagte Stöger. "Wir wollten selbst am Spiel teilnehmen, das haben wir getan."

Anthony Ujah trifft aus einem Meter nur den Pfosten
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Ujah trifft aus einem Meter nur den Pfosten

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Foto: dpa, htf

Besonders der für den verletzten Brasilianer Deyverson in die Mannschaft gerückte Japaner Yuya Osako lief und rackerte als zweiter Stürmer neben Anthony Ujah unermüdlich. Osako war es auch, der die Kölner Führung provozierte. Dem Hoffenheimer Innenverteidiger Ermin Bicakcic gelang es nicht, den Ball am eigenen Strafraum unter Kontrolle zu bringen. Osako setzte nach, Bicakcic foulte. Der Münchner Schiedsrichter Peter Sippel pfiff Elfmeter, Kölns Kapitän Matthias Lehmann zum 1:0 verwandelte (20.).

"Wir hatten heute noch die Englische Woche in den Knochen, vielleicht haben wir es auch deswegen nicht geschafft, das Spiel zu drehen", sagte Hoffenheims Trainer Marcus Gisdol. Zwar kam auch Hoffenheim immer wieder zu Chancen, die besseren Gelegenheiten hatte aber der FC. In der 54. Minute traf Ujah zum vermeintlich erlösenden 2:0. Im Stadion lief schon die Welle - die in der 70. Spielminute aber endete. Schiedsrichter Sippel pfiff Elfmeter, nachdem Olkowski dem Hoffenheimer Anthony Modeste in die Beine gerutscht war. Erst sah der Kölner Rot, anschließend verwandelte Eugen Polanski zum 1:2-Anschlusstreffer. Hoffenheim witterte noch einmal die Chance auf den Sieg - bis Hector zu seinem Sololauf ansetzte. Hoffenheim gelang in der 88. Spielminute nur noch der Anschlusstreffer durch Modeste. "Es war ein Willenssieg der ganzen Mannschaft", erklärte Lehmann.

Köln hat sich Luft im Abstiegskampf verschafft. Der FC kletterte um zwei Plätze auf den elften Rang, der Abstand zum Relegationsplatz beträgt sechs Punkte. "Wir haben nun Woche für Woche die Chance, einen großen Schritt gegen den Abstieg zu machen, heute haben wir den ersten gemacht", sagte Horn.

(RP)
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