Bayern siegt souverän Köln verdirbt zumindest Lewandowski die Laune

Der 1. FC Köln verliert mit 0:3 gegen den FC Bayern München. Dennoch ist FC-Trainer Peter Stöger nicht komplett unzufrieden. Zu übermächtig präsentierte sich der Gegner, der derzeit wieder in bestechender Form ist.

Robert Lewandowski bekommt im Zweikampf mit Frederik Sörensen einen mit.

Robert Lewandowski bekommt im Zweikampf mit Frederik Sörensen einen mit.

Foto: dpa, fg htf

Jeder gewonnene Zweikampf wurde beklatscht, jeder Ballgewinn gefeiert. Wer Zweifel daran hegte, worum es beim Spiel der Kölner gegen die Bayern ging, wurde vom Heimpublikum schnell aufgeklärt. Der FC sollte es schaffen, ohne Gegentor das Spielfeld zu verlassen. Dann, so die Rechnung aller FC-Fans, wäre mindestens ein Punkt gesichert gewesen. Es kam anders. Die Bayern machten wieder einmal klar, dass sie in ihrer eigenen Liga spielen, waren einfach in allen Belangen überlegen und siegten am Ende auch in der Höhe verdient mit 3:0 (1:0). "Ich bewerte das Spiel als durchaus positiv. Laufarbeit und Willen waren vollkommen in Ordnung", sagte Kölns Trainer Peter Stöger.

Im Gegensatz zu den Schalkern, die im Pokal mit demselben Ergebnis in München verloren hatten, nahmen die Kölner den Kampf von der ersten Sekunde an. Besonders in den ersten 20 Minuten waren die Kölner sehr nah am Gegner, führten harte Zweikämpfe am Rande der Legalität. "Wir hatten anfangs ein paar Probleme. Sie waren gut organisiert", bekannte auch Bayern-Trainer Carlo Ancelotti.

Und wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, hätte Yuya Osako seinen Kopfball im Gehäuse der Bayern untergebracht (18.). Doch der Rekordmeister ist eben auf allen Ebenen Weltklasse. Und das fängt ganz hinten an. Torhüter Manuel Neuer kratzte den Ball unnachahmlich aus dem Winkel. "Wenn man gegen Bayern ein Spiel positiv gestalten will, musst du eben die zwei, drei Situation, die du bekommst, positiv gestalten. Dann wäre es vielleicht etwas stressiger für die Bayern geworden", sagte Stöger.

Heintz überzeugt als Staubsauger

Sieben Minuten nach der Riesenchance musste sich Kölns Defensive dann erstmals dem Dauerdruck beugen. Javi Martinez traf zur Führung. Dabei verteidigte Köln besonders in der Zentrale über 90 Minuten sehr ordentlich. Die Innenverteidiger Neven Subotic und Frederik Sörensen, der in der zweiten Halbzeit mit muskulären Problemen ausgewechselt werden musste, waren sehr präsent. Bester Kölner war Dominique Heintz, der in ungewohnter Rolle vor der Abwehr den laufstarken Staubsauger gab.

Dieses Trio zeichnete dafür verantwortlich, dass Robert Lewandowski nach der Partie wortlos und missmutig in die Kabine stapfte. Er durfte kein Tor beitragen — eine persönliche Niederlage für den ehrgeizigen Polen. Auch Thomas Müller, der zweite zentrale Angreifer, war weitgehend abgemeldet. Kölns Schwachstellen waren die Außen. Pawel Olkowski und Christian Clemens auf rechts und Konstantin Rausch und Simon Zoller auf links, waren mehrmals überfordert mit der wendigen Bayern-Maschinerie.

Das 2:0 kurz nach Wiederanpfiff war der endgültige Nackenschlag. Juan Bernat wurde völlig übersehen, Olkowski kam zu spät und fälschte schließlich unhaltbar für Thomas Kessler im Kölner Tor ab. "Wenn du so kurz nach der Halbzeit das 0:2 kassierst, kannst du gegen die Bayern eigentlich keinen Zugriff mehr aufs Spiel bekommen", erklärte Stöger.

In der Tat. Auch wenn es kurz nach dem 2:0 nach einem Foul an Osako durchaus Elfmeter für Köln hätte geben können. Danach entwickelte sich eine Art Trainingsspielchen. Rot gegen Weiß. A-Elf gegen B-Elf. Erwachsene gegen Nachwuchsspieler. Der eingewechselte Franck Ribéry machte das Resultat standesgemäß. Für den FC war es die erste Heimniederlage seit dem 10. April 2016 (0:2 gegen Bayer Leverkusen). "Wir haben in den nächsten Wochen schwere Aufgaben, aber lösbarere als dieses Spiel", sagte Stöger. Die Kölner treten am Samstag (18.30 Uhr) beim FC Ingolstadt an. Die Bayern absolvieren am Dienstag (20.45 Uhr) das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League beim FC Arsenal (Hinspiel 5:1), bevor es am Samstag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt in der Liga weitergeht.

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