"Werden alles raushauen" Torhungriger BVB hat gegen Köln noch Rechnung offen

Köln/Dortmund · Der 1. FC Köln möchte die Bundesliga-Hinrunde in der oberen Tabellenhälfte beenden. Doch dazu benötigen die Rheinländer einen Sieg über Borussia Dortmund und das Ende der Torflaute im heimischen Stadion.

Borussia Dortmund: Thomas Tuchel rastet nach BVB-Siegtreffer aus
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Tuchel rastet nach BVB-Siegtreffer aus

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Allein Pierre-Emerick Aubameyang erzielte in der laufenden Saison mehr Tore als der 1. FC Köln, womit das Dilemma der Rheinländer vor dem Heimspiel zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) gegen Borussia Dortmund beschrieben ist. Vor heimischen Fans wartet der FC bereits seit 440 Minuten auf einen Torerfolg.

Die stärkste Liga-Offensive mit Top-Torjäger Aubameyang, der in den vergangenen 16 Punktspielen bereits 18-mal traf, fordert Köln, das bisher zwar in der Abwehr weitgehend überzeugen konnte, aber erst 16 Treffer zustande brachte. "Hätten wir eine Effizienz wie derzeit Hertha, wären wir ganz vorne", sagte FC-Coach Peter Stöger in einem Interview im kicker.

Soll heißen: Es mangelt nicht an Chancen, nur an der Ausbeute. Stöger bittet die Fans grundsätzlich um Geduld. "Man muss verstehen, dass es nicht permanent besser werden kann", so der Österreicher mit dem Hinweis auf derzeit 21 Punkte. "Im vergangenen Jahr waren es 19."

"Wir wissen um die Stärke von Dortmund. Wenn wir effektiv sind, ist eine Überraschung möglich. Wir haben höchsten Respekt, aber Angst haben wir nicht", sagte Stöger. "Es wird viel Konzentration und Laufbereitschaft gefragt sein - über 90 Minuten."

Nur zwei Heimsiege stehen für die Kölner derzeit in der Tabelle zu Buche, zu wenig, um in oberen Tabellengefilden anzugreifen. Der letzte Heimtreffer datiert vom 25. September beim 1:1 gegen Aufsteiger FC Ingolstadt durch Anthony Modeste. Der Franzose selbst ist seit 660 Minuten ohne Torerfolg.

Gegen Dortmund gelang dem FC in den vergangenen 13 Duellen nur ein Sieg - am 18. Oktober vergangenen Jahres mit 2:1. Zehnmal gewann der BVB. "Wir freuen uns auf dieses Spiel. In Köln herrscht immer eine tolle Stimmung. Wir wollen möglichst mit einem Sieg in die Winterpause gehen", äußerte Weltmeister Mats Hummels vor der Reise in die Domstadt, wo der BVB 1996 und 2012 mit jeweils 6:1 seine höchsten Auswärtssiege überhaupt feierte. Das Stadion ist mit 50.000 Zuschauern längst ausverkauft.

Aus der jüngsten Zeit haben die Borussen bei den Kölnern noch zwei Rechnungen offen, denn dem 1:2 folgte in der vergangenen Spielzeit in Dortmund ein 0:0. "Wir müssen uns für dieses Spiel in Form bringen, denn wir wollen in Köln noch einmal alles raushauen", sagte BVB-Coach Thomas Tuchel, der im bereits 30. Pflichtspiel der Westfalen in der laufenden Saison seine stärkste Formation aufbieten kann. Fraglich ist jedoch der Einsatz von Nationalspieler Marco Reus.

Von der geballten Offensiv-Power des BVB können die Kölner nur träumen. 46-mal rappelte es im gegnerischen Tor, damit waren die Schwarz-Gelben sogar erfolgreicher als Tabellenführer Bayern München (45). Dafür schwächelte das Tuchel-Team bisweilen in der Defensive. Denn in der Liga konnte Dortmund die letzten sieben Ligaspiele nicht zu null gewinnen.

Insgesamt kann Klopp-Nachfolger Tuchel mit der Halbzeit-Bilanz seines Premieren-Jahres nach der verkorksten letzten Spielzeit der Schwarz-Gelben zufrieden sein. "Doch für eine Bilanz ist es noch zu früh. Da muss ich das Spiel in Köln noch abwarten", meinte der Ex-Mainzer.

(sid)
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