Modeste sorgt für glücklichen Kölner Sieg Unberechtigter Elfmeter bringt Wolfsburg zur Weißglut

Köln · Köln gewinnt in einer zähen Partie mit 1:0 gegen Wolfsburg. Ein unberechtigter Elfmeter kurz vor Schluss bringt die Entscheidung. Matchwinner ist Anthony Modeste. Wolfsburg ist sauer auf den Schiedsrichter.

Anthony Modeste verwandelt unberechtigten Elfmeter gegen Wolfsburg
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Modeste verwandelt unberechtigten Elfmeter gegen Wolfsburg

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Foto: dpa, mb fpt

Unter der Woche gab es in Köln nur ein Gesprächsthema — den Freispruch von Anthony Modeste. Der Kölner war trotz eines Schlags ins Gesicht eines Gegenspielers von Darmstadt vom DFB freigesprochen wurden. Wie wichtig das für Köln war, zeigte er prompt mit seinem Siegtor gegen die Wolfsburger. Während Köln weiter von Europa träumen darf, könnten die nächsten Tage für Wolfsburg-Trainer Valerien Ismael und seine Mannschaft unangenehm werden.

Nach zwei Spielen in der Fremde stand für die Kölner die erste Heimpartie im neuen Jahr an. Zuhause ist die Mannschaft von Peter Stöger als eine der wenigen noch ungeschlagen. Mit Wolfsburg kam zudem ein Team, das weit unter den eigenen Ansprüchen steht.

Eine zähe erste Halbzeit sahen die 49.400 Zuschauer in Köln. In den ersten zehn Minuten trauten sich beide Teams wenig. Köln war optisch überlegen und hatte durch Modeste die erste Halbchance (10.). Der Kölner Stürmer wurde im Verlauf der Hälfte immer wieder von seinen Teamkollegen gesucht, die Pässe fanden aber selten ihr Ziel.

Den ersten richtigen Torschuss hatte Yuya Osako. Der Japaner schoss aus der zweiten Reihe, machte damit Torhüter Diego Benaglio aber keine Probleme. Dann wurde es ruhig. Das Spiel passte sich dem kalten regnerischen Wetter an. Wolfsburg übte sich in Harmlosigkeit, bei Köln fehlte die Genauigkeit im letzten Pass. Wenn die Gäste doch einmal auf die Idee kamen etwas nach vorne zu machen, war Kölns glänzende Defensive sofort zur Stelle.

Einmal wurden die Zuschauer vor der Pause dann doch noch aus dem Halbschlaf gerissen. Wieder war es Osako, der aus knapp 16-Metern nur knapp am langen Pfosten vorbei schoss (39.). Zuvor hatte Modeste einen langen Ball mustergültig aus der Luft gefischt, und den Japaner bedient. Dann ging das ereignisarme Spiel in die Pause.

Im Anschluss das gleiche Bild. Köln kam aktiv aus der Kabine und drängte auf die Führung. Die größte Chance in der Phase hatte Modeste, der mit seinem Abschluss vom Rande des Sechszehners, nur Zentimeter am Pfosten vorbei zielte (54.). Nach kurzen Kölner Anlaufen flachte das Spiel wieder ab.

In der 70. Minute ist es dann Wolfsburg-Trainer Ismael, der wild in seiner Coaching-Zone gestikulierte und versuchte, seine Spieler anzustacheln. Als hätte er damit einen Schalter umgelegt, dominierten die Wölfe im Anschluss die Partie. Nur kurz darauf hatte Maximilian Arnold die bis dato beste Chance. Er nahm einen abgefälschten Ball volley aus der Luft und zwang so Torhüter Thomas Kessler zu einer Glanzparade(71.). Wenige Minuten später rettet Pawel Olkowski einen Schuss von Arnold für den bereits geschlagenen Kessler.

Ismael tobt über Elfmeter

Dann schlug die Stunde von Modeste. Er schnappte sich einen abgefälschten Ball im Strafraum und fädelte dann geschickt beim heranstürmenden Torhüter Benaglio ein — Elfmeter. Chefsache. Modeste schnappt sich die Kugel und vollstreckt eiskalt im linken Eck (80.). Auch dieser Elfmeter dürfte wieder für Gesprächsstoff sorgen, denn Modeste stand beim Schuss von Salih Özcan knapp im Abseits. Darüber tobte auch Wolfsburgs Trainer Ismael. "Das war kein Elfmeter. Es ist ärgerlich wegen so einer Situation zu verlieren."

Wolfsburg warf danach noch einmal alles nach vorne, doch ohne Erfolg. Die starke Defensive sicherte den Geißböcken die Punkte. Das sah auch Leonardo Bittencourt so: "Wir haben hinten nicht viel zugelassen, gut gestanden und vorne dann auf den Lucky Punch gewartet. Der ist uns heute geglückt." Coach Peter Stöger war ebenfalls sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: "Ich war beeindruckt wie meine Mannschaft das Spiel angenommen hat. Eine außergewöhnliche Leistung. Jetzt wollen wir uns oben in der Tabelle festsetzen."

Köln bleibt zuhause ungeschlagen und schiebt sich vorerst auf Rang fünf. Wolfsburg erleidet einen herben Schlag, und muss sich langsam, mit nur noch drei Punkten Abstand auf den Relegationsplatz, mit dem Thema Abstiegskampf beschäftigen. Das ist auch Valerien Ismael bewusst: "Uns ist klar, dass wir uns im Abstiegskampf befinden. Das müssen wir jetzt annehmen." Zunächst ruft unter der Woche aber erst einmal der Pokal. Während Köln nach Hamburg muss, wartet auf Wolfsburg die nächste schwere Aufgabe — Rekordmeister Bayern München.

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