Wechsel nach Köln perfekt Lukas Podolski kommt nach Hause

München (RPO). Das Transfer-Hickhack um Lukas Podolski hat ein Ende. Der deutsche Nationalstürmer kehrt am 1. Juli nach drei Jahren vom FC Bayern München zurück zum 1. FC Köln. Das gab Podolski am Montag bekannt. Eine ganze Stadt atmet auf und freut sich auf den "verlorenen Sohn".

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Foto: AP

"Ich habe mich mit dem 1. FC Köln auf einen Vertrag ab dem 1. Juli 2009 geeinigt. Ich bin froh, dass die Entscheidung über meine sportliche Zukunft gefallen ist und die Spekulationen um meine Person ein Ende haben", erklärte der 23-Jährige, der einen Vier-Jahres-Vertrag bis 2013 erhält, in der sechszeiligen Presseerklärung. Endlich stieg weißer Rauch über dem Geißbockheim auf. Allerdings tritt der Kontrakt mit "seinem" FC nur in Kraft, wenn Aufsteiger Köln die Bundesliga-Zugehörigkeit erhält.

Sogar Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma meldete sich nach Bekanntwerden des Transfers. "Für den 1. FC Köln ist Lukas Podolski ein absoluter Glücksfall. Mit ihm wollen und können wir mittelfristig wieder den Anschluss nach oben schaffen. Poldi gehört zum FC wie der Dom zu Köln."

Köln muss sich allerdings finanziell mächtig nach der Decke strecken, um das Comeback von Volksheld "Prinz Poldi" im Geißbock-Trikot zu bewerkstelligen. Zehn Millionen Euro kostet Podolski wie bei seinem Wechsel 2006 an die Isar, wobei mit Hilfe eines Freundschaftsspiel gegen die Bayern ein Teil der Ablöse aufgebracht werden soll.

Vor der kommenden Spielzeit soll Podolski im Rahmen einer gigantischen Prinzen-Party den Kölner Fans präsentiert werden. Die Einnahmen des Spektakels, bei dem die Bayern als Testspielgegner der Rheinländer vorgesehen sind, werden zur Finanzierung benötigt.

"Sehr gute Gespräche"

Sichtlich erleichtert reagierte Kölns Klub-Chef Wolfgang Overath. "Ich freue mich sehr, dass Lukas wieder zu uns zurückkommt. Er ist seinem Herzen gefolgt. Ich denke, dass wir eine gute Lösung für alle drei Beteiligten gefunden haben - für Lukas Podolski, für Bayern München und den 1. FC Köln", erklärte der Weltmeister von 1974.

Cheftrainer Daum hatte im Trainingslager im türkischen Belek allerdings schon klar gemacht, dass es im Hinblick auf die neue Saison nicht beim Transfer des verlorenen Sohnes bleiben dürfe, sondern weitere neue Spieler geholt werden müssten: "Das wurde mir zugesagt." Ansonsten hätte er der Poldi-Rückholaktion nicht zugestimmt.

FC-Manager Michael Meier, der zusammen mit Hauptgeschäftsführer Claus Horstmann die Rahmenbedingungen für die Podolski-Rückkehr geschaffen hatte, meinte: "Es waren schwierige Verhandlungen, aber wir haben mit den Bayern gemeinsam eine gute Lösung gefunden - im Sinne des Spielers und für seine künftige Karriere beim 1. FC Köln."

Löw steht hinter dem Wechsel

Podolski müsse bei einem Klub spielen, bei dem er sich wohlfühle. Er sei ein emotionaler Mensch und brauche ein familiäres Umfeld, um Top-Leistungen zu bringen.

Ex-Bundestrainer und Bayern-Coach Jürgen Klinsmann schrieb seinem Noch-Schützling im kicker allerdings ins Stammbuch: "Hier bei Bayern muss man sich zeigen, jeden Tag, doch diese Chance hat Lukas nicht genutzt. Er war nicht robust genug." Im Augenblick ist der Noch-Münchner hinter Luca Toni, Miroslav Klose und Neuzugang Landon Donovan jedenfalls nur Stürmer Nummer vier bei den Bayern.

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