Torhüter des 1. FC Köln Timo Horn schreibt Bundesliga-Geschichte

Köln · Als erster Torhüter ist Timo Horn vom 1. FC Köln auch nach seinen ersten vier Spielen in der deutschen Eliteklasse noch ohne Gegentor. Auch beim 0:0 im 128. rheinischen Derby gegen den Angstgegner Borussia Mönchengladbach wahrte der 21-Jährige seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit.

 Timo Horn, Torhüter des 1. FC Köln.

Timo Horn, Torhüter des 1. FC Köln.

Foto: dpa, Thomas Eisenhuth

"Am besten soll die Null bis zum 34. Spieltag stehen", sagte Abwehrspieler Dominic Maroh schmunzelnd und fügte ernster an: "Wir sind schwer zu knacken und verteidigen mit Mann und Maus. Diese Geilheit, Tore zu verhindern, müssen wir so lange wie möglich mitnehmen."

Auf der Tribüne sah der extra aus London angereiste Edelfan Lukas Podolski, wie FC-Keeper Horn seine Serie fast ohne Prüfung ausbaute. Nur einen einzigen Torschuss musste Horn abwehren. Inklusive seiner Einsätze im DFB-Pokal und der U21 hielt er in dieser Saison sogar schon stolze 630 Minuten lang sein Tor sauber.

Auf einen Sieg gegen Gladbach wartet Köln nach dem dritten 0:0 im vierten Saisonspiel aber schon seit sechs Jahren. Trainer Peter Stöger war dann auch nicht ganz zufrieden: "Wir sind alle Fußballer und wollen Tore schießen. Sechs Punkte sind in Ordnung, zwei Tore sind zu wenig."

Die Borussia ist ebenfalls noch ohne Pflichtspiel-Niederlage in dieser Spielzeit, verpasste im insgesamt bescheidenen 81. Bundesliga-Derby aber den 45. Sieg und damit ein ideales Geburtstagsgeschenk für Sportdirektor Max Eberl (seit Sonntag 41). Zudem gewann Borussia-Coach Lucien Favre in seinem sechsten Bundesliga-Spiel gegen Köln erstmals nicht.

"Köln hat sehr gut verteidigt. Wir haben nicht die Lösungen gefunden, die wir normalerweise finden", sagte Eberl bei Sky: "Wir nehmen einen Punkt aus dem Derby mit."

Am Rande des Spiels wurden mindestens 93 Personen in Gewahrsam genommen, sechs Personen wurden leicht verletzt, davon vier Polizisten. Die Polizei wollte die Verantwortlichen nicht einem Fanlager zuordnen. "Es handelt sich hierbei um Gewalttäter, die den Fußball als Bühne für eine körperliche Auseinandersetzung suchen", sagte Pressesprecher Karsten Möllers.

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Auch Kölns Präsident Werner Spinner war frustriert. "Es ärgert mich", sagte er: "Wir haben uns die ganze Woche Mühe gegeben, für Ruhe zu sorgen und dann kommen 70 bekloppte Heinis guerillamäßig durch den Wald. Das ist die pure Provokation."

Schon die ganze Woche über waren die beiden rund 60 Kilometer entfernten Städte in Aufruhr. Das Kölner Maskottchen, Geißbock Hennes VIII, bekam zwar keinen Polizeischutz, doch Beamte schauten nachts beim Zoogehege nach dem Rechten. Statt der 50.000 verfügbaren Karten hätte der FC 120.000 Tickets absetzen können.

Stöger beordete gegenüber dem 0:0 beim SC Paderborn Yuya Osako und Pawel Olkowski in die Startelf. Favre tauschte gegenüber dem 1:1 gegen den FC Villarreal in der Europa League gleich dreimal. Raffael und Andre Hahn kehrten zurück in die Startelf, ebenso Julian Korb.

Nach zwei vagen Gelegenheiten der Gäste durch Tony Jantschke (8.) und Max Kruse (11.) hatte Olkowski die erste große und bis zur Pause beste Chance des Spiels. Der Pole zauderte jedoch zunächst zu lange und übersah dann den besser postierten Tony Ujah, dessen Schuss aus zu spitzem Winkel lenkte Borussia-Keeper Yann Sommer ans Außennetz (17.).

Nach der Pause waren die Gäste zunächst deutlich aktiver und hätten auch schnell in Führung gehen können: Nach einer mustergültigen Flanke von Andre Hahn köpfte Kruse den Ball um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (48.). Auf der Gegenseite nutzte Ujah einen Querschläger von Sommer nicht (59.).

(sid)
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