Fünf Niederlagen zum Start Köln macht trotz Krise einfach weiter wie bisher

Köln · Fünf Spiele, fünf Niederlagen - der 1. FC Köln hat den denkbar schlechtesten Start in die neue Bundesliga-Saison hingelegt. Dennoch verliert beim FC niemand die Nerven.

Diese Teams starteten mit fünf Niederlagen
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Foto: dpa, fg nic

Peter Stöger ist kein Mann überbordender Emotionen. Das hat der 51-Jährige bereits unter Beweis gestellt, als er sich während des steilen Aufstiegs in den vergangenen Jahren nicht von der so großzügig ausgelebten Euphorie rund um den 1. FC Köln anstecken ließ. Nun zeigt sich der Trainer auch in der Krise als sachlicher Analytiker. "Man kann jetzt natürlich in Aktionismus verfallen, aber dafür stehen wir halt nicht", sagte Stöger nach dem 0:1 gegen Eintracht Frankfurt. Fünf Spiele, fünf Niederlagen. Als Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga stehen die Domstädter beim Auswärtsspiel gegen den gut gestarteten Aufsteiger Hannover 96 am Sonntag gehörig unter Druck.

"Wenn man vier Jahre gemeinsam erfolgreich arbeitet, passiert es nicht, dass man nach drei Wochen sagt, alles ist falsch", erklärte Stöger. "Wir kennen unsere Gruppierung, wir kennen unsere Qualität. Wir können uns auf uns verlassen. Wir versuchen, unseren Weg durchzuziehen."

Von der erfolgreichen Spielweise, die Köln von der zweiten Liga in den Europapokal geführt hat, ist auf dem Platz derzeit allerdings herzlich wenig zu erkennen. Die Defensive ist bei weitem nicht mehr so stabil, und vorne fehlt jegliche Durchschlagskraft. Das Torverhältnis von 1:13 bestätigt den Negativtrend. Lesen Sie hier mehr zu den Gründen für die Kölner Krise

Es kommt in diesen Tagen viel zusammen in der Domstadt. Der Effzeh ist nicht der erste Klub, der an der Dreifachbelastung - physisch und psychisch - zu knabbern hat. Beim ersten internationalen Auftritt beim FC Arsenal verletzte sich zudem Schlüssel- und Nationalspieler Jonas Hector. Er fällt mit einem Syndesmoseriss langfristig aus und kann ebenso wenig ersetzt werden wie Anthony Modeste. Jhon Cordoba kann den Abgang bisher nicht kompensieren. Weder als Torschütze noch als Stürmer, der die Bälle vorne hält.

Dass die Kölner zusätzlich bei drei Entscheidungen des Videoschiedsrichters in den vergangenen beiden Partien benachteiligt wurden, macht die Sache nicht leichter. Auch wenn sich nach der Niederlage gegen Frankfurt niemand dahinter verstecken wollte - so der einhellige Tenor.

Stöger nahm das Wort Abstiegskampf zwar nicht in den Mund, machte aber unmissverständlich klar, dass es nicht die Zeit ist, um Luftschlösser zu bauen: "Mindestens bis zum Winter werden wir unten drinstehen, ganz egal, was für einen Lauf wir schaffen. Damit müssen wir uns anfreunden. Es geht darum, über den Strich zu kommen."

(erer)
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