1. FC Nürnberg Manager Bader lehnt Rücktritt ab

Nürnberg · Der in die Kritik geratene Sportvorstand Martin Bader vom kriselnden Zweitligisten 1. FC Nürnberg lehnt einen Rücktritt ab.

 Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader will sein Amt nicht aufgeben.

Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader will sein Amt nicht aufgeben.

Foto: dpa, ua fpt HAK

"Ich bin eher einer, der sagt: So leicht wird es nicht sein, dass man sich davonstiehlt", sagte Bader am Sonntagabend in der Sendung Blickpunt Sport des Bayerischen Rundfunks, schränkte aber ein: "Kann sein, dass es am Dienstag anders ist."

Dann findet beim Club die Mitgliederversammlung statt, bei der das ehemalige Aufsichtsrats-Mitglied Hans-Thomas Schamel mit seiner Initiative "Pro Club 2020" den Umsturz plant. Der "Meerrettich-König" hatte zuletzt wiederholt den Rücktritt Baders gefordert. Bader hielt Schamel nun Stillosigkeit vor. Schamel stelle sich vor jede Kamera und erzähle, "was alles schlecht ist". Im Fachmagazin kicker ergänzte er: "Ich klebe nicht an meinem Stuhl, aber ich lasse mich auch nicht vorführen."

Am Dienstag gehe es anders als von Schamel suggeriert nicht um seine Person, sondern darum, "einen Aufsichtsrat zu wählen, der konstruktiv mit den Verantwortlichen im Sinne des Vereins zusammenarbeitet. Und für mich wiederum stellt sich dann die Frage, ob eine Zusammenarbeit in der neuen Konstellation ab Mittwoch möglich ist."

Dem ebenfalls zuletzt öffentlich angezählten Trainer Valerien Ismael stärkte Bader im BR den Rücken. "Wenn Du überzeugt bist, dass ein Trainer Qualitäten mitbringt, dann steht man zu diesem Trainer", sagte er. Wie Ismael schrieb nun aber auch Bader das Thema Aufstieg ab.

Der Club war vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Montagabend Tabellenvorletzter. Deshalb hatte sich Ismael entschlossen, "einen Generationswechsel einen Tick früher anzufangen", wie es Bader formulierte. Gegen den FCK sollte Patrick Rakovsky (21) anstelle des langjährigen Kapitäns Raphael Schäfer (35) das Tor hüten.

"Pat Rakovsky hat drei Jahre lang als Nummer 2 gelernt, muss jetzt irgendwann auch mal ins kalte Wasser geworfen werden. Er hat seine Sache in den Spielen, die er gemacht hat, wirklich ordentlich gemacht. Er ist unsere Zukunft", sagte Bader.

Ismael wolle nach dem verkorksten Saisonstart und der vorläufigen Aufgabe des Aufstiegsziels frühzeitig mehr auf jüngere Akteure setzen, erläuterte Bader. Ein weiterer Grund für die Entscheidung sei, dass der Trainer verstärkt auf Akteure bauen wolle, die er "emotionalisieren" könne. Da habe er für das wichtige Spiel gegen Kaiserslautern "das bessere Gefühl bei Rakovsky" verspürt. Der sogar zur Nummer 3 zurückgestufte Schäfer hat 250 Bundesligaspiele für den "Club" absolviert, dazu 72 Partien in der 2. Liga.

(sid)
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