Bundesliga-Kommentar Aus für Verbeek — das Ende des Rock'n'Roll

Düsseldorf · Manch einer hat Gertjan Verbeek gern als Rock'n'Roller auf der Bundesliga-Bühne gesehen. Der Trainer könnte auf jeden Fall als (jüngeres) Mitglied der Rolling Stones durchgehen. Und sein Fußball-Entwurf in Nürnberg hatte was von Wildheit, er war schnell, angriffslustig und bedenkenlos. Ganz so, als gäbe es keine Alltagssorgen, wirklich kein Morgen, an dem Ergebnisse zusammengerechnet werden, und keine Tabelle, die über Auf- und Abstieg entscheidet.

Verbeek hat die Bundesliga beeindruckt mit Offensiv-Fußball, der so gar nicht zum Abstiegskampf passen wollte, mit Mut und Sinn für die Schönheiten des Spiels.

Irgendwann aber hätte ihm dämmern müssen, dass es keinen Preis für die größtmögliche Naivität gibt, und dass ein Punkt kommt, an dem ästhetische Erwägungen hinter praktischen Nutzen zurücktreten müssen.

Dazu ist der sture Holländer nicht bereit gewesen. Das unterstreicht sein Image als Rock'n'Roller des Fußballgeschäfts. Aber es hat ihn den Arbeitsplatz gekostet. Den "Club" kostet es vielleicht die Klasse. Robert Peters

(RP)
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