Nächste Heimniederlage 1860 München im freien Fall Richtung 3. Liga

München · So spielen Absteiger. Der dramatische Heimfluch des Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München setzte sich auch beim Neustart nach der Winterpause nahtlos fort. Ein kollektives Versagen in Hälfte zwei mündete gegen den Aufsteiger 1. FC Heidenheim in eine bittere 1:2 (0:1)-Niederlage.

 Die Spieler von 1860 München (und das Maskottchen) nach der Niederlage gegen Heidenheim.

Die Spieler von 1860 München (und das Maskottchen) nach der Niederlage gegen Heidenheim.

Foto: dpa, geb axs

Trainer Markus von Ahlen verharmloste die alarmierende Situation des Tabellendrittletzten jedoch. "Dieses Spiel bedeutet, dass wir nach wie vor 17 Punkte haben", antwortete der "Löwen"-Coach am Montagabend genervt auf die Frage, welche Bedeutung die schon 16. Partie ohne Sieg zum Abschluss des 20. Spieltags habe.

"Ich bin von meiner Mannschaft und meiner Arbeit überzeugt", erklärte von Ahlen. Der 44-Jährige hatte den Niederländer Ricardo Moniz, der die "Löwen" in dieser Saison eigentlich zurück in die Bundesliga führen wollte, nach dem siebten Spieltag abgelöst. Damals war 1860 Tabellen-13. mit sechs Punkten. Nach 13 Spielen unter von Ahlen stehen die "Löwen" auf Relegationsplatz 16, punktgleich mit Erzgebirge Aue und dem FC St. Pauli, die die direkten Abstiegsplätze einnehmen. Von Ahlen liegt mit einem Punkteschnitt von 0,85 sogar knapp unter dem seines Ex-Chefs Moniz (0,86).

Vor allem die Ausbeute in der Allianz Arena ist die eines Absteigers. Ein Sieg, drei Unentschieden, sechs Niederlagen lautet die Schreckensbilanz des schlechtesten Heimteams der Liga. "Gerade hier müssen wir doch stark sein", haderte Abwehrspieler Gary Kagelmacher, der von einem "mentalen Problem" sprach und mahnte: "Wir müssen aufwachen, so schnell wie möglich. In dieser Liga werden Fehler hart bestraft." Kapitän Daniel Adlung war ebenfalls ratlos, konnte den besorgniserregenden Leistungseinbruch nicht erklären: "In der zweiten Halbzeit kriegen wir es einfach nicht mehr auf die Kette."

Dabei schien alles gut zu werden nach dem super-cool verwandelten Handelfmeter von Rubin Okotie in der 29. Minute. Der Torjäger lupfte den Ball ebenso frech wie selbstbewusst in die Mitte des Tores. Der Top-Torjäger der Liga erzielte sein 13. Saisontor. Er allein hat 52 Prozent der nur 25 "Löwen"-Treffer erzielt. "Da lagen alle Trümpfe beim Gegner", erklärte Heidenheims Coach Frank Schmidt.

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Was aber nach der Pause folgte, war ein totaler Systemausfall beim TSV 1860. Heidenheim drehte auf - und von Ahlens Team ging in nur zwölf Minuten unter. Tim Göhlert glich aus (55.). 1860-Profi Ilie Sanchez sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (64.). Und in Überzahl erzielte Florian Niederlechner (66.) das Siegtor für die Gäste. Erst danach brachte von Ahlen die Winterzugänge Anthony Annan und Krisztian Simon, die aber nichts mehr ausrichten konnten.

"Es war wie immer. Wir schaffen es nicht, Konstanz in unser Spiel zu bringen. Wir haben eine Halbzeit, die gut ist, und dann brechen wir auseinander", urteilte Torjäger Okotie knallhart. Adlung suchte vor dem nächsten Spiel am Sonntag beim sehr heimstarken Tabellenvierten Darmstadt 98 Zuflucht in einer Durchhalteparole: "Jetzt müssen wir eben in Darmstadt punkten, fertig aus!"

(dpa)
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