1860-Investor Ismaik Freikarten nur noch für "wenige Auserwählte"

München · Hasan Ismaik hat erneut mit einer kuriosen Ankündigung für Furore gesorgt. Über seinen neuen Lieblingskanal Facebook gab der Investor des Zweitligisten 1860 München bekannt, künftig weniger Freikarten zu verteilen.

Das ist 1860-Investor Hasan Ismaik
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Foto: dpa, geb nic hak

Als Grund gab Ismaik an, dass durch die Freikarten "ein großes finanzielles Loch" entstanden sei: "Diesen Kurs müssen wir stoppen." Künftig würden nur noch "wenige Auserwählte" Freikarten für die Spieler der "Löwen" erhalten, da der "TSV 1860 München noch einer der wenigen Premiumvereine in Deutschland" sei.

Finanzschwachen Fans will Ismaik persönlich helfen. "Das ist mir ein großes Anliegen. Ich werde die Karten kaufen und Euch als Dank für die Treue zu 1860 zur Verfügung stellen", kündigte der Investor aus Abu Dhabi großspurig an.

Die meisten Fans können über die jüngste Ankündigung Ismaiks nur lachen. Knapp 200 Kommentare stehen unter Ismaiks Post, die meisten davon triefen vor Spott. "Premiumverein in Deutschland", schreibt ein User und versieht seinen Kommentar mit zwei vor Lachen weinenden Smileys. Ein anderer meint: "Hoffentlich löst Böhmermann das hier jetzt endlich mal als Satire auf... Das kann einfach alles nicht wahr sein" — garniert mit den gleichen Smileys.

Hausverbot aufgehoben

Erst in der vergangenen Woche hatte Ismaik nach heftiger Kritik das Hausverbot für Medien am Trainingsgelände in der Grünwalder Straße wieder aufgehoben. Ab sofort sei der "Zugang wieder gestattet", teilten die Löwen mit.

An ihrem Presseboykott halten die Münchner aber vorerst fest. "Weiterhin bestehen bleibt die Maßnahme, dass sämtliche Repräsentanten der Löwen sowie die 1860-Lizenzmannschaft nicht für Interviews und Gesprächsanfragen aller Medien zur Verfügung stehen", hieß es in einer Mitteilung. Selbstverständlich würde Sechzig aber "die grundsätzlichen, medienrelevanten Verpflichtungen der Deutschen Fußball Liga rund um die Spieltage in der 2. Liga erfüllen." Investor Hasan Ismaik hatte die Medien zuletzt als "despektierlich, unverschämt und verlogen" gegeißelt.

Der TSV 1860 befindet sich dank Ismaik in seiner wohl tiefsten Krise seit dem Bundesliga-Abstieg 2004. Die DFL hat die Sechziger laut SZ mit Blick auf die 50+1-Regel bereits zu einer Stellungnahme angesichts der undurchsichtigen Ereignisse in der vergangenen Woche aufgefordert. Die Verwaltungsbeirats-Vorsitzenden Karl-Christian Bay und Christian Waggershauser waren am Sonntag zurückgetreten.

(seeg)
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