Entschuldigung half nicht mehr "Extrem viel Aggressivität" — Alemannia-Trainer Kilic gesperrt

Duisburg · Aachens Trainer Fuat Kilic wurde wegen unsportlichen Verhaltens für vier Spiele gesperrt, zwei davon auf Bewährung. Der Schiedsrichter berichtete über "extrem viel Aggressivität", eine Entschuldigung nutzte dem Trainer nichts mehr.

 Alemannia-Trainer Fuat Kilic.

Alemannia-Trainer Fuat Kilic.

Foto: dpa, woi hak

Seine Entschuldigung verschonte Fuat Kilic letztlich nicht mehr vor der harten Strafe. "Ich bin emotional, aber nicht böswillig. Ich hoffe, dass ihr mir verzeihen könnt", sagte der Trainer des Regionalligisten Alemannia Aachen am Montag in der Verhandlung vor dem Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) zu Schiedsrichter Jonas Seeland (27) und seinem Assistenten Philipp Hüwe (28).

Kilic betonte, dass er zwei Kinder habe und auch der Mannschaft ein Vorbild sein will. Im betreffenden Fall sei er "zu energisch" gewesen: "So etwas wird nicht wieder vorkommen, ich habe meinen Teil gelernt." Doch Hüwe antwortete auf die Frage, ob er die Entschuldigung annehme: "Ich tue mich schwer damit". Seeland hatte zuvor von einer "geladenen Situation" und "extrem viel Aggressivität" berichtet.

Auch das Sportgericht verschonte Kilic nicht vor einem harten Urteil. Der Coach hatte zwar einige Vorwürfe bestritten und eine "andere Wahrnehmung" bei den Unparteiischen erkannt. Doch deren Vorwürfe waren ebenso deutlich wie ungewöhnlich. Und so verdonnerte das Gericht unter Vorsitz von Hubert Jung Kilic zu einem Innenraum-Verbot von vier Pflichtspielen. Zwei Partien davon sind allerdings zur Bewährung ausgesetzt. Zudem muss Kilic eine Geldstrafe in Höhe von 1000 Euro und eine Buße in Höhe von 600 Euro an die Sepp-Herberger-Stiftung in Hennef zahlen.

Linienrichter in den den Bauch gekniffen oder umarmt?

Kilic wurde vorgeworfen, sich im Rahmen des Meisterschaftsspiels gegen Wattenscheid 09 am 4. November 2017 mehrmals unsportlich gegenüber Seeland und Hüwe verhalten zu haben. Auf die Einlage von Rechtsmittels wurde verzichtet, somit ist das Urteil rechtskräftig. Dementsprechend gilt das Innenraum-Verbot gegen Kilic für die nächsten beiden Pflichtspiele der Alemannia.

Laut Schiedsrichter-Bericht soll Kilic unter anderem den Linienrichter aus Protest gegen eine Entscheidung an der Schulter gepackt und in den Bauch gekniffen haben. Dies dementierte er energisch: "Das war nur eine Umarmung an der Hüfte. Es gab sonst keinen weiteren Körperkontakt."

Nach seinem Verweis aus dem Innenraum soll der 44-Jährige in die Schiedsrichter-Kabine gestürmt sein. Dabei habe er sich auch von seinem Kapitän nicht aufhalten lassen. Laut Schiedsrichter-Gespann verließ Kilic erst die Kabine, als sich einer der Assistenten als Polizist zu erkennen gab und mit einer Anzeige drohte.

(lnw)
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