Es geht ums Geld Amateurvereine begehren gegen DFB auf

Düsseldorf · Der langjährige Unterhachinger Vereinsboss Engelbert Kupka will die Basis mobilisieren. Es geht um viel Geld.

 Der ehemalige Unterhachinger Vereinsboss Engelbert Kupka.

Der ehemalige Unterhachinger Vereinsboss Engelbert Kupka.

Foto: imago sportfotodienst

In einem beschaulichen Gasthof in Garching soll sich der Widerstand formieren. Bitter enttäuscht von der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ruft der langjährige Unterhachinger Vereinschef Engelbert Kupka zur Gründung der Aktionsgemeinschaft "Rettet die Amateurvereine" auf. Die Einladung zum Aufstand haben insgesamt 14 Vertreter aus dem Amateurfußball ausgesprochen, darunter auch solche aus Berlin oder NRW.

"Wenn man wie ich 39 Jahre in dem Geschäft war, es kennt und sieht, welche Verwerfungen schon lange da sind, dann gehört es zur Verantwortung dazu, dass man Dinge, die schieflaufen, nicht einfach weiterlaufen lässt", sagte Kupka vor der heutigen Veranstaltung.

Von 1973 bis 2012 war der heute 78-Jährige Präsident der SpVgg Unterhaching. "Die DFB-Spitze hat den Kontakt zur Basis völlig verloren", kritisiert er und fordert Taten für den Amateurfußball. "Wir werden mit unseren berechtigten Anliegen nur dann Gehör finden, wenn wir uns mit einer starken Stimme zu Wort melden." Deshalb organisiert Kupka, der sich in offenen Briefen auch an DFB-Präsident Reinhard Grindel gewandt hat, die Aktion.

Wie viele Vereinsvertreter in der Gaststätte tatsächlich dabei sein werden, ist unklar. Klar ist indes, dass unter dem Dach des DFB mehr als 25.000 Vereine organisiert sind. Und diese profitieren nach Ansicht von Kupka nicht genug von dem reichen Verband.

Dem Anwalt geht es dabei vor allem um den Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL), der mit einer Laufzeit bis 2023 abgesegnet wurde. Der Kontrakt regelt die Geldflüsse zwischen DFB und den im Ligaverband organisierten 36 Profiklubs der 1. und 2. Bundesliga.

Der DFB erhöht demnach seine Zuschüsse für die Landesverbände von fünf auf acht Millionen Euro jährlich, die DFL wiederum will pro Jahr 2,5 Millionen Euro für Projekte eines Masterplans Amateurfußball bereitstellen. Kupka ist das nicht genug. Seiner Einschätzung nach hat sich der DFB von der DFL beim Grundlagenvertrag düpieren lassen. Dieser fuße nach Ansicht Kupkas auf viel zu niedrigen Einnahmen von 1,16 Milliarden Euro. 1,5 Milliarden Euro kämen der Wirklichkeit schon näher.

DFB-Vizepräsident Peter Frymuth erklärte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass er grundsätzlich die Sorgen der Amateurvereine verstehen könne. Zur Aktionsgemeinschaft wolle er sich aber erst äußern, wenn diese in ihrer Kritik und ihren Forderungen konkreter werde.

(RP/dpa)
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