Amateurfußball Auch in der Regionalliga läuft nichts ohne Berater

In Zeiten aberwitziger Millionen-Transfers versuchen Spielerberater auch im Amateurbereich zunehmend ihr Glück.

FC Bayern München: Campus ist die neue Talentschmiede
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Die neue Talentschmiede des FC Bayern

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Foto: dpa, shp kde

Nach Recherchen von "Sport im Osten" des MDR haben in der Regionalliga Nordost 60 Prozent der Fußballer einen Berater, Spitzenreiter ist hier Aufstiegsanwärter Energie Cottbus. Beim früheren Bundesligisten werden 91 Prozent der Spieler von einem Berater begleitet.

Dieser Trend gefällt nicht jedem. "Ich sage, in der vierten Liga sind Spielerberater Nonsens, aber wir müssen uns den Gegebenheiten fügen", sagte Trainer Andreas Petersen von VfB Halberstadt: "Wenn du nicht mitmachst, kriegst du keine Spieler."

Der Vater des Freiburger Bundesliga-Stürmers Nils Petersen kritisierte die Arbeit einiger Berater in den unteren Ligen. "Wenn die Spieler wüssten, wie eigentlich mit ihnen umgegangen wird, dann würden sie sich vielleicht manchmal von ihrem Spielerberater trennen", sagte Petersen. Er halte es für verkehrt, dass schon in der Regionalliga versucht werde, mit Spielern Geld zu verdienen.

Auch Hubert Wolf, Präsident des ZFC Meuselwitz und Vertreter der Regionalligavereine im NOFV, hat diese Erfahrung gemacht. "Es gibt Berater, da hat man das Gefühl, die versuchen jedes Jahr einen Verein zu finden, wo es eine größere Vermittlungsprovision gibt", sagte Wolf.

Berater verdienen im Amateurbereich aber vor allem bei Vertragsverlängerungen anteilig am Brutto-Jahresgehalt. Nach MDR-Recherchen erhält ein Regionalliga-Spieler im Schnitt rund 1.000 Euro im Monat.

(sid)
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