Regionalligist RW Oberhausen löscht Tweet zu AfD-Mann Höcke

Oberhausen · Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen hat ein flammendes Plädoyer gegen die AfD und ihren thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke getwittert. Wenig später rudert der Verein zwar zurück, erfährt aber weiterhin viel Zuspruch.

Die Fußballabteilung des SC Rot-Weiß Oberhausen vermag sportlich nur selten, grelle Schlaglichter zu setzen. Zumindest auf seinen Social-Media-Kanälen ist es dem Verein dafür zuletzt immer wieder gelungen, sich ins Rampenlicht zu twittern — ob mit öffentlichem Werben um Superstar Zlatan Ibrahimovic, bissigen Tweets zur Fußball-Europameisterschaft oder zuletzt einem Seitenhieb auf RTL-Dschungelkandidatin Kader Loth.

Auch vor Kommentaren zu aktuellen gesellschaftlichspolitischen Themen scheut der Verein nicht zurück. So klar wie jetzt hat sich ehemalige Zweitligist bislang aber noch nicht geäußert - die scharf kritisierte Rede des thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke brannte RWO offenbar unter den Nägeln. "Wut und Fassungslosigkeit" über die "schlimmen Sätze" des "Neonazis Bernd H." (Björn Höcke hatte sich in der Vergangenheit darüber beschwert, fälschlicherweise Bernd genannt zu werden, d. Red.) habe RWO empfunden, hieß es in einem Tweet, den RWO am Donnerstag verfasst hatte. Auf eine inhaltliche Diskussion oder Beleidigungen wolle man sich nicht einlassen, da Höcke genau dies beabsichtige, hieß es darin weiter.

"Die AfD ist eine Schande für Deutschland"

Was stattdessen folgte, sorgt jedoch nicht für weniger Diskussionsstoff. Die Rede sei ein letzter Hinweis darauf, dass man diese Partei nicht wählen dürfe, schrieben die Oberhausener. "Die AfD ist keine Alternative für Deutschland - die AfD ist eine Schande für Deutschland! Aufwachen, jetzt!"

Wenig später musste sich Rot-Weiß Oberhausen von diesen Zeilen allerdings wieder distanzieren und löschte den ursprünlichen Tweet. "Wir wurden darauf hingewiesen, dass wir gemäß der Vereinssatzung keine politische Stellungnahme abgeben dürfen", schreibt Rot-Weiß Oberhausen. Freiwillig dürfte dies also nicht geschehen sein. Ein Großteil der Nutzer bestärkt den Klub jedoch in seiner Haltung und natürlich kursieren längst Screenshots des ursprünglichen Tweets. Das Internet vergisst nie, oder anders: es ist sehr geschichtsbewusst.

(ak)
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