Vermeintliche Nazi-Parolen Staatsanwaltschaft erhöht Druck auf FSV Zwickau

Zwickau · Nach Entgleisungen offensichtlich rechtsextremer Personen bei einem Spiel des FSV Zwickau erhöht die zuständige Staatsanwaltschaft den Druck auf den Fußball-Oberligisten. Ihre Behörde werde mit "allen Mitteln der Strafprozessordnung die Vorfälle aufklären", kündigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Antje Dietsch, am Donnerstag an.

 Beim Oberliga-Spiel in Zwickau sollen rechtsradikale Parolen skandiert worden sein.

Beim Oberliga-Spiel in Zwickau sollen rechtsradikale Parolen skandiert worden sein.

Foto: AFP, AFP

So sollen mehrere Zeugen auch aus der Vereinsführung vorgeladen werden. "Diese Personen werden sich eine Menge Fragen gefallen lassen müssen" sagte Dietsch. Staatsschutz und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

Zuvor teilte der Verein der Chemnitzer "Freien Presse" unter Berufung auf einen offiziellen Spielbeobachter mit, dass es keine antisemitischen Gesänge gegeben habe. Auch kenne man den Namen des Spielers nicht, der nach Spielschluss in der Kabine "Sieg Heil" gegrölt haben soll. Noch am Vortag hatte Vereinspräsident Gehard Neef in der selben Zeitung verlautbaren lassen, dass sich der Spieler gestellt habe, er den Namen aus Rücksicht auf dessen Persönlichkeit aber nicht preisgeben wolle.

Die Ermittler sind davon überzeugt, dass es Vorfälle mit einem rechtsextremen Hintergrund gab. "Es gibt mehrere Zeugen, die das gehört haben und uns liegen auch mehrere Anzeigen vor", sagte Dietsch.

(DAPD)
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