Acht Stunden Konferenz Premiere geglückt: Amateure genießen ihren Pokal-Tag

Am Samstag kürten die deutschen Landesverbände ihre Pokalsieger. Ex-Bundesligisten wie Hansa Rostock oder Rot-Weiss Essen gehörten zu den Gewinnern, aber auch ein Weltmeister von 1990. Die ARD übertrug acht Stunden lang live in einer Konferenzschaltung.

 DFB-Präsident Reinhard Grindel überreicht den Spielern des FC Eintracht Norderstedt den Hamburger Landespokal

DFB-Präsident Reinhard Grindel überreicht den Spielern des FC Eintracht Norderstedt den Hamburger Landespokal

Foto: dpa, dbo htf

Ein Quoten-Hit war der "Finaltag der Amateure" bei seiner Premiere (noch) nicht - doch auch ohne ein Millionen-Publikum genossen die 34 beteiligten Teams ihren seltenen Auftritt im Pokal-Rampenlicht. Als DFB-Präsident Reinhard Grindel den Spielern des FC Eintracht Norderstedt am Samstag den Hamburger Landespokal überreichte, schauten in der ARD nur rund 500.000 Menschen zu. Den neunten Erfolg von Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokal verfolgten am Abend dann immerhin 1,37 Millionen Fußball-Fans vor den Bildschirmen.

In der achtstündigen Liveübertragung boten die Amateure alles, was den Fußball ausmacht: Leidenschaft, Emotionen und teilweise auch Dramen. Die Gewinner und sogar zwei Verlierer durften am Ende über den Einzug in die 1. Runde des DFB-Pokals jubeln, der jedem Verein mit einer Prämie von 140 000 Euro versüßt wird.

Zu den Siegern gehörten Traditionsclubs wie Hansa Rostock, Wattenscheid 09, der VfB Lübeck oder Carl-Zeiss Jena. Noch größer dürfte die Freude aber bei Underdogs wie dem FC 08 Villingen oder BFC Preussen gewesen sein, die in der kommenden Saison als Sechstligisten im DFB-Pokal dabei sind.

Einen versöhnlichen Abschied feierte Weltmeister Jürgen Kohler als Trainer des Oberligisten SC Hauenstein. Im Südwest-Finale gelang ein 2:1 nach Verlängerung gegen den TSV SCHOTT Mainz. Kohler, der 1990 mit der DFB-Auswahl bei der WM in Italien triumphierte, wechselt im Sommer in die Mittelrheinliga zum VfL Alfter.

Nicht nur in dieser Partie gab es Dramatik pur. Drittligist Hansa Rostock setzte sich gegen den Regionalligisten FC Schönberg 95 genauso erst im Elfmeterschießen durch wie Viktoria Köln im Duell mit dem klassenhöheren Stadtrivalen Fortuna. "Es war ein typisches Pokalspiel, in dem kein Klassenunterschied zu erkennen war", stellte der ehemalige Bundestrainer Erich Ribbeck als Tribünengast fest.

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Die Würzburger Kickers ließen ihrem Aufstiegs-Coup in die 2. Bundesliga den Sieg im bayerischen Pokal folgen. Gegen die SpVgg Unterhaching gab es ein klares 6:2. Amir Shapourzadeh ragte mit vier Toren heraus. Da die Würzburger dank ihrer starken Saison in der 3. Liga bereits direkt für den DFB-Pokal qualifiziert sind, ist Ex-Bundesligist Unterhaching ebenfalls in der ersten Hauptrunde dabei.

Das gilt auch für den 1. FC Germania Egestorf-Langreder, der das Niedersachsen-Finale gegen die SV Drochtersen/Assel mit 0:2 verlor. Es ist der einzige Regionalverband, der automatisch zwei Startplätze für den DFB-Pokal erhält. Kein Happy End fand das Pokal-Märchen der SG HWW Niederroßbach: Der Achtligist unterlag Eintracht Trier mit 1:5. Für den Regionalligisten war es bereits der 15. Erfolg im Rheinland-Pokal.

(dpa)
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