Bayer Leverkusen Zweitligist Lautern zerstört Bayers Träume vom Pokalsieg

Leverkusen · Nationalspieler Lars Bender hatte dem Pokalspiel von Bayer Leverkusen gegen den 1. FC Kaiserslautern im Vorfeld das Prädikat "historisch" verliehen. Warum? Weil die Viertelfinalpartie für die Werkself das erste Heimspiel im DFB-Pokal seit dem 3. Dezember 2002 bereithielt.

DFB-Pokal 13/14, Bayer - Lautern: Einzelkritik
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Niemand aus der aktuellen Mannschaft war damals dabei, als Bayer 04 Waldhof Mannheim besiegte. Ein Heung-Min Son durfte damals noch nicht mal vorne im Auto sitzen, Bender selbst war auch gerade erst 13 Jahre alt.

Die 25.244 Zuschauer, die an diesem Abend in die BayArena gekommen waren, sahen dann auch wahrlich Historisches, aber mehrheitlich wohl ganz anders als gehofft: Sie sahen, wie ihre Mannschaft nach indiskutabler Leistung mit 0:1 nach Verlängerung ausschied. Ruben Jenssen schoss in Minute 114 das Tor des Tages und zerstörte damit alle Leverkusener Träume vom ersten Titel seit 1993.

Für Leverkusens Trainer Sami Hyypiä galt es, die knifflige Frage zu beantworten, bei welchem der drei wichtigen Spiele — Mittwoch gegen Kaiserslautern, Samstag in der Liga gegen Schalke, Dienstag in der Champions League gegen Paris — er beim Personal rotieren würde. Er entschied sich für das Pokalspiel und veränderte die Startelf gegenüber dem 1:0 in Gladbach vom Freitag auf gleich vier Positionen. Der mexikanische Neuzugang Andres Guardado gab hinten links sein Debüt.

DFB-Pokal 13/14: Leverkusen - Kaiserslautern
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Was sich allerdings auf dem Rasen entwickelte, hatte vom Spielniveau mit "historisch" rein gar nichts zu tun. Stattdessen boten beide Teams äußerst zähe Kost, wobei der Vorwurf naturgemäß an den gastgebenden Erstligisten gehen muss, der im eigenen Spielvortrag viel zu behäbig und unkonzentriert zu Werke ging. Es gab viel zu wenig Bewegung in der Leverkusener Offensive, dafür aber umso mehr schlampige Pässe, die jedes Tempo im Keim erstickten.

Ein Kopfball von Eren Derdiyok (er musste nach einer halben Stunde verletzt raus) war die einzige Torchance der Werkself. Die Pfälzer ihrerseits beschränkten sich darauf, es dem Favoriten mit einer massierten Defensive hinter der Mittellinie und robuster Spielweise das Leben schwer zu machen und Bayer so einmal mehr erfolgreich die seit Monaten bekannten Probleme bei langen Ballbesitzphasen vor Augen zu führen.

Als sich Kaiserslautern allerdings mit zunehmender Spieldauer frecher präsentierte und sich in der Verlängerung per Foulelfmeter die Riesenchance bot, die Sensation in die Tat umzusetzen, schoss der Ex-Gladbacher Mo Idrissou den Strafstoß rechts am Tor vorbei. Es sollte am Ende aber ein folgenloser Fehlschuss bleiben, weil Bayer 04 an diesem Abend bis zum bösen Ende rein gar nichts einfiel. Und weil Jenssen ja doch noch traf und so zumindest den Pfälzern einen wohl historischen Tag bescherte.

"Das war unsere schlechteste Saisonleistung. Ich bin negativ überrascht über unsere Leistung. Das war gar nichts", sagte Kapitän Simon Rolfes. "Das war miserabel. Da gibt es nichts zu beschönigen. Lautern hat verdient gewonnnen, das tut weh", meinte Geschäftsführer Michael Schade.

(RP)
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