Bayer Leverkusen 150 Fans bei Trainingsauftakt

Leverkusen · Wenn Bayer 04 am 18. August im Eröffnungsspiel der kommenden Saison in der Fußballbundesliga auf die Bayern trifft, wird es wieder ernst. Am Mittwoch nahm die Mannschaft um Neu-Trainer Heiko Herrlich die Arbeit auf dem Platz auf.

Heiko Herrlich leitet erstes Training bei Bayer 04 Leverkusen
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Herrlich leitet erstes Training bei Bayer 04

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Rund eineinhalb Monate vor dem ersten Spieltag in der Fußballbundesliga bei Rekordmeister FC Bayern München (18. August, 20.30 Uhr) haben die Profis von Bayer 04 das Training aufgenommen. Nach den Leistungstest in den vergangenen Tagen betraten die Profis erstmals nach ihrem Urlaub den Rasen an der BayArena. Knapp 150 Fans verfolgten die ersten Einheiten unter der Leitung von Neu-Trainer Heiko Herrlich.

Die Diskussionen um die kommende und auch vergangene Spielzeit reißen bei den Leverkusener Anhängern derweil nicht ab. Zu lange hatte die Mannschaft deutlich zu nah an den Abstiegsplätzen gestanden und gegen den eventuellen Gang in die Zweitklassigkeit angekämpft. Das Potenzial der Spieler im Kader sei zwar groß, das sind sich viele der Anwesenden einig, gleichwohl fällt der Tenor doch größtenteils so aus, dass sich niemand wirklich sicher ist, was denn erwartet werden kann. Und auch, was denn nun erwartet werden sollte.

Matthias Daschner war aus Regensburg angereist - tatsächlich nur wegen des Trainingsauftakts seiner Lieblingsmannschaft. Er sagte zum Abschneiden in der kommenden Saison bescheiden, die obere Tabellenhälfte sei das Ziel, "ein internationaler Platz ein Traum". Es scheint, als sei etwas Demut unter dem Bayer-Kreuz eingekehrt. Doch auch wenn es vielen Fans darum geht, sich zunächst zu rehabilitieren und zu stabilisieren, spüren viele von ihnen schon jetzt ein Kribbeln vor der anstehenden Spielzeit. Und sie sind guter Dinge.

"Ich bin vorsichtig optimistisch", sagte zum Beispiel Stephan Rittgerodt, der seine vierjährige Tochter, die selbstredend in ein Bayer-Trikot gekleidet war, auf den Schultern trug. Der offenbare Grund für die vielen hoffnungsvollen Blicke in die Zukunft: Trainer Heiko Herrlich. Die Fans trauen dem 45-Jährigen einen menschlicheren Umgang mit den Spielern zu, als es wohl zuletzt teilweise unter Ex-Coach Roger Schmidt der Fall war.

"Schmidt konnte sehr gut mit jungen Spielern", lobte Bettina Trant, "aber er hatte wohl Probleme mit anderen Meinungen." Für Herrlich spreche sein bisheriger Werdegang, erläuterte sie. Und der enthielte immerhin zwei Aufstiege mit Jahn Regensburg. Man werde nun sehen, betonte Trant, wie Herrlich mit Spielern einer anderen Gehaltsklasse umgehen könne. Regensburger Daschner empfindet die Verpflichtung Herrlichs als "mutig".

Auf jeden Fall ist bereits während den ersten Trainingseinheiten, die größtenteils aus Passübungen bestanden, zu erkennen, wie agil der neue Coach sich auf dem Rasen bewegt. Er spricht viel, gestikuliert mit Händen und Armen. Stürmer Kevin Volland, der als erster Spieler den Platz verließ, bekundete: "Der erste Eindruck ist sehr, sehr, sehr positiv."

Er sei "felsenfest davon überzeugt", es werde der Mannschaft gelingen, wieder oben mitzuspielen - bestenfalls unter den ersten Sechs. "Das ist unser Ziel, das ist unser Anspruch", sagte Volland. Viele der Fans hören ihm zu, denn schnell hat sich eine Traube um den 24-Jährigen gebildet. Fotowünsche, Autogramme - all das wird erfüllt, ehe er zum Physiotherapeuten in die Katakomben verschwindet.

Auch die anderen Spieler nahmen sich Zeit, führten zum Teil kurze Gespräche mit den Fans. Es herrschte Aufbruchsstimmung.

(RP)
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