Bayer Leverkusen Bayer 04 absolviert doppelten Stresstest

Leverkusen · Beim Auswärtsspiel in Nürnberg will die Werkself Platz vier und das Verhältnis zu den eigenen Anhängern festigen.

Bundesliga 13/14: Kießling erzielt Blitz-Tor gegen Hertha
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Partien in Nürnberg dauern 90 Minuten, und am Ende gibt es drei Punkte. So war das bisher im Dasein von Sascha Lewandowski als Trainer von Bayer 04. Gastspiele in Franken beherrscht er. Vor zwei Jahren empfahlen sich Lewandowski und Sami Hyypiä durch ein 4:1 als dynamisches Duo für eine weitere Spielzeit; im vorigen Jahr wurde auf der Zielgeraden der Saison mit einem 2:0 die Teilnahme an der Champions League besiegelt.

"In Nürnberg gab es immer was zu feiern", erinnert sich der 42-Jährige, vermutet hinter dieser Weisheit aber kein Naturgesetz. Auch wenn Bayer beim heimschwächsten Team der Saison antritt und die jüngste Trainingswoche weiterere Fortschritte bei den Leverkusenern an die Oberfläche gespült hat: "Es gibt immer noch Phasen, in denen es instabil wird, in denen sich die Mannschaft runterziehen lässt", berichtet der Coach. Daher sieht er im Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) einen Test, wie kühl der Kopf seiner Elf "in Stresssituationen" bleibt. "Und davon werden wir viele bekommen", sagt Lewandowski. "Nürnberg wird mit aller Macht, Intensität und Härte gegen den Abstieg fighten."

Neben dem Vorhaben, Platz vier zu festigen, eignet sich die Partie auch aus einem weiteren Blickwinkel als Stresstest für die Werkself. Zwar wurde in dieser Woche bei einem Treffen von Sportdirektor Rudi Völler mit Fan-Vertretern ein Schulterschuss beschlossen: Bis Saisonende soll an einem Strang gezogen werden, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Aber Lewandowski ("Ich war überrascht, wie negativ die Stimmung rund um das Berlin-Spiel war") sieht sein Team trotz des ausgerufenen Friedens in der Pflicht, weiterhin Einsatz und Willen in großen Dosen an den Tag zu legen, um ein harmonisches Miteinander zu fördern: "Meine Truppe weiß, dass sie Woche für Woche liefern muss. Das werden die Fans auch honorieren." Den Auftritt beim 2:1 gegen Hertha sieht er diesbezüglich als guten Start an. "Da ist die Mannschaft in Vorleistung gegangen. Vom kämpferischen Einsatz her war sie voll da."

Entsprechend gibt es für Lewandowski kaum Grund, seine Startelf zu verändern. Neben gleichbleibendem Engagement und dem Abstellen der Schwankungen verordnet er Bayer hochkonzentriertes Verteidigen und gradliniges Spiel nach vorne. Greift ein Rädchen ins andere, "wird es richtig schwer für Nürnberg", sagt Lewandowski. So groß ist sein Optimismus aber wohl nicht, dass er sich seinen Nachnamensvetter Robert aus Dortmund zum Vorbild nimmt und beim Spiel heimlich ein rotes T-Shirt mit einer schwarzen "100" unter der Oberbekleidung trägt. Dabei fehlen ihm, Sascha, noch zwei Treffer seiner Mannschaft, dann kann er als Bayer-Trainer 100 Pflichtspieltore vorweisen. Und zwei Tore - die hat er bisher immer aus Franken mitgebracht.

(RP)
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