Bayer Leverkusen Bayer 04: Bellarabi bittet um eine Pause

Leverkusen · Der Flügelspieler hat diese Saison bereits 1262 Minuten gespielt. Sein Drehzahlmesser bewegt sich im roten Bereich.

Höger trifft Reinartz mit dem Ellenbogen im Gesicht
9 Bilder

Höger trifft Reinartz mit dem Ellenbogen im Gesicht

9 Bilder

Die Bewertung "er war stets bemüht" in Zeugnissen heißt übersetzt: Das Engagement war da, die Ergebnisse haben aber gefehlt. Das passt ganz gut zum Auftritt von Karim Bellarabi am Samstagabend. Der flinke Flügelspieler von Bayer 04 zeigte beim 1:0-Sieg gegen Schalke 04 im Bundesliga-Topspiel großen Willen, wollte unbedingt an die starken Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen.

Allein: Es gelang ihm kaum etwas. Bellarabi verdribbelte sich, spielte ungewohnte Fehlpässe und die Abschlüsse fanden häufig nicht den Weg Richtung Tor.

15 Einsätze hat der Senkrechtstarter in dieser Saison in Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League und Nationalmannschaft bereits absolviert. Zehnmal über 90 Minuten, 1262 Minuten insgesamt, innerhalb von etwas mehr als zwei Monaten. Der Drehzahlmesser des 24-Jährigen, der von seiner Schnelligkeit und Laufstärke lebt, scheint sich im roten Bereich zu bewegen.

"Es waren in letzter Zeit schon viele Spiele. Es kann sein, dass ich mal eine Pause brauche", sagt Bellarabi. "Wir werden das sehen. Ich werde regenerieren und werde Mittwoch wieder bereit sein. Der Trainer wird entscheiden, aber eine Pause wäre gar nicht mal so schlecht." Der gebürtige Berliner bittet somit quasi um einen Platz auf der Ersatzbank im DFB-Pokalspiel beim Viertligisten 1. FC Magdeburg.

Bellarabi ist nicht nur der Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten im Kader, er läuft auch mehr als alle anderen. 96,01 Kilometer hat der Rechtsfuß in der Bundesliga schon abgespult. Auf Platz zwei folgt ihm Stefan Kießling mit 90,08 Kilometern.

Aber auch ohne eine herausragende Leistung des Deutsch-Marokkaners reichte es zum 1:0 gegen eine extrem schwache Schalker Elf. Dass die Gäste keinen geordneten Spielaufbau an den Tag legten, irritierte Bellarabi nicht wirklich: "Viele Gegner analysieren uns und kommen dann auf die Idee, dass sie nur mit langen Bällen gegen uns vorankommen."

Dass dies den Königsblauen aber nicht zum Erfolg verhalf, führte Bellarabi auf die Stärken der Werkself zurück: "Wir waren heute stark und Schalke ist nicht richtig ins Spiel gekommen. Auch, weil wir die ganze Zeit Druck gemacht, defensiv richtig gut gestanden und die Zweikämpfe gut angenommen haben. Wir haben heute verdient gewonnen."

Durch die drei Punkte kletterten die Leverkusener um einen Platz auf den fünften Rang. Und die Werkself baute den Vorsprung auf Schalke, die nun Zwölfter sind, auf fünf Punkte aus. "Heute war ein ganz wichtiges Spiel - gerade gegen einen direkten Konkurrenten. Wir hatten Rückenwind durch den Sieg in der Champions League", sagte Bellarabi.

Nach dem DFB-Pokalauftritt in Magdeburg geht es am kommenden Wochenende zum Hamburger SV, der erneut verlor (0:3 bei Hertha BSC) und auf dem Relegationsplatz steht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort