Bayer Leverkusen Bayer 04 - Donati plagt Heimweh nach Italien

Leverkusen · Der Rechtsverteidiger äußerte gegenüber italienischen Medien seinen Wunsch, wieder in der Serie A zu spielen. Bei der Werkself ist man gesprächsbereit, sollte ein Klub die passende Ablöse bieten.

 Kein Schrei aus Trauer, sondern aus Freude: Giulio Donati bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen St. Petersburg im Oktober 2014.

Kein Schrei aus Trauer, sondern aus Freude: Giulio Donati bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen St. Petersburg im Oktober 2014.

Foto: Picture Alliance/dpa (Archiv)

Im September 2013 wurde Giulio Donati bei Bayer 04 zur Kultfigur. Nicht durch Taten auf dem Platz, sondern durch ein Schlagwort im Internet. Bei Twitter übersetzte er seinen italienischen Hashtag #ForzaBayer - was sinngemäß übersetzt so viel wie "Auf geht's Bayer" bedeutet - wortwörtlich mit #StärkeBayer. Das Schlagwort fand großen Anklang bei den Fans, und auch Spielerkollegen verwendeten in den sozialen Netzwerken fortan #StärkeBayer. Sportdirektor Rudi Völler wertete es als Zeichen, wie sehr sich "Giulio mit Bayer identifiziert". Knapp zwei Jahre später steht das Kapitel Donati und Bayer 04 kurz vor dem Ende. Der italienische Rechtsverteidiger möchte zurück in seine Heimat wechseln. AC Florenz, die bereits im vergangenen Jahr Interesse an einer Verpflichtung Donatis hatte, und der FC Turin sind mögliche Interessenten.

Italienische Medien berichten, Donati sei dankbar für die Erfahrungen in zwei Jahren Bundesliga und Champions League, habe aber nun Heimweh und würde gerne wieder bei einem Serie A-Klub anheuern - auch um sich für die A-Nationalmannschaft mehr in den Fokus zu rücken. Das Problem: Der 25-Jährige hat noch einen gültigen Vertrag bis 2017 in Leverkusen. Die Verantwortlichen der Werkself haben Donati nach Informationen der Rheinischen Post aber mitgeteilt, dass er gehen kann, sollte ein Verein die entsprechende Ablöse bezahlen. Der Preis für Donati dürfte im Bereich um drei Millionen Euro liegen. Sollte Donati gehen, würde sich Bayer 04 wohl um einen weiteren Rechtsverteidiger bemühen. Neben Roberto Hilbert kann zwar auch Tin Jedvaj diese Position ausfüllen, der 19-jährige Kroate ist aber auf Dauer eher als Innenverteidiger eingeplant. Weitere wechselwillige Kandidaten, denen die Leverkusener Verantwortlichen bei entsprechenden Angeboten keine Steine in den Weg legen wollen, sind Sebastian Boenisch, Robbie Kruse und Vladlen Yurchenko.

Diese vier Akteure spielen in den Planungen von Trainer Roger Schmidt keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Donati verspielte in der vergangenen Saison mehrere Chancen bei Schmidt: In der Champions-League-Qualifikation beim FC Kopenhagen wurde er nach einer katastrophalen ersten Halbzeit ausgewechselt, in Wolfsburg kassierte er am vierten Spieltag bereits nach sieben Minuten eine Rote Karte und im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Kaiserslautern wurde er erneut nach einer indiskutablen ersten Halbzeit ausgewechselt. Nach diesem Einsatz im März dieses Jahres war er insgesamt nur noch 88 Minuten in der Bundesliga aktiv. Roberto Hilbert hatte ihm bereits vorher den Rang abgelaufen.

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Leverkusen wartet aber nicht nur auf ein Angebot aus Italien für Donati, sondern auch auf eine Reaktion aus Hamburg. Dort sind die Verhandlungen mit dem HSV um Innenverteidiger Jonathan Tah, der zur Werkself wechseln möchte, ins Stocken geraten.

(RP)
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