Bayer Leverkusen Bayer 04: Kevin Kampl ist wieder da

Leverkusen · Rund um das Topspiel in München bastelt die Werkself am Kader. Pierre-Emile Höjbjerg kommt nicht, Alfonso Soriano möglicherweise.

 Ein Bild aus dem Februar 2010: Damals spielte Kevin Kampl für Bayers Regionalligamannschaft gegen den VfL Bochum II - nun darf der inzwischen 24-Jährige auf einen Platz im Kader gegen Bayern München hoffen.

Ein Bild aus dem Februar 2010: Damals spielte Kevin Kampl für Bayers Regionalligamannschaft gegen den VfL Bochum II - nun darf der inzwischen 24-Jährige auf einen Platz im Kader gegen Bayern München hoffen.

Foto: Ksmedianet (Archiv)

Der Coach atmete gestern erst einmal kurz durch und konstatierte dann: "Die Ereignisse haben sich ein bisschen überstürzt in dieser Woche." In der Tat: Am Dienstag wurde Charles Aránguiz nach seinem Achillessehnenriss erfolgreich operiert, am selben Tag flog Heung-Min Son zu Verhandlungen mit Tottenham Hotspur nach London, ließ sein verdutztes Team nur wenige Stunden vor dem entscheidenden Play-off-Spiel gegen Lazio Rom zurück.

Am Mittwoch folgten ein 3:0 und der Einzug in die Gruppenphase der Champions League - und gestern trat Roger Schmidt dann gemeinsam mit Kevin Kampl, der Son ersetzen wird, aufs Podium zur Pressekonferenz. Der offensive Außenbahnspieler wechselt für etwa zehn Millionen Euro von Borussia Dortmund zur Werkself und unterschrieb einen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2020.

"Ich freue mich, dass es mit Kevin jetzt doch geklappt hat. Ich kenne ihn ja sehr gut, wir hatten eine erfolgreiche gemeinsame Zeit in Salzburg", sagte Roger Schmidt. Leverkusen hatte bereits im vergangenen Winter Interesse an Kampl bekundet, der aber Dortmund sein Ja-Wort gab. Sollte Bayer 04 für Kampl noch rechtzeitig die Spielgenehmigung von der Deutschen Fußball Liga erhalten, ist der 24-Jährige bereits heute (18.30 Uhr) im Topspiel beim FC Bayern München eine Option für den Kader.

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Für Kampl, der in Leverkusen die Rückennummer 44 tragen wird, ist es eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Der gebürtige Solinger wechselte mit sechs Jahren vom VfB Solingen zu Bayer 04, ehe er 2011 für nicht gut genug befunden wurde und über Osnabrück und Aalen den Weg zu RB Salzburg und Roger Schmidt fand. "Ich hatte elf sehr schöne Jahre hier in Leverkusen. Ich bin auch froh, wieder bei Roger zu sein und bei den Leuten, die ich hier aus dem Verein kenne. Ich hoffe, dass wir gemeinsam hier eine schöne Zeit haben werden", sagte Kampl, der sich sicher ist, dass die Art und Weise wie Schmidt Fußball spielen lässt, am besten zu seinen Fähigkeiten passt. Und der Trainer stimmte ihm zu: "Unser Spiel hier ähnelt der Art, wie wir in Salzburg gespielt haben, und Kevin kennt alle Abläufe. Das ist eine Spielweise, die ihm sehr gut liegt, das beschleunigt die Integration. Das ist ein riesiger Vorteil. Ich weiß, dass er ein sehr guter Fußballer ist, der in der Lage ist, seine Mitspieler einzusetzen."

Ein weiterer Spieler, der dazu beitragen hätte können, mit Pässen in die Tiefe für Gefahr zu sorgen, wäre Pierre-Emile Höjbjerg gewesen. Der zentrale Mittelfeldspieler, der in Diensten des heutigen Gegners Bayern München steht, war ein Wunschspieler von Schmidt, der gestern sagte: "Pierre-Emile Höjbjerg wäre für uns ein sehr guter Spieler, der insgesamt von seinem Charakter, seinem Profil und seiner Art Fußball zu spielen bei uns sehr gut rein passen könnte. Letztendlich hat der FC Bayern München das letzte Wort, ob sie den Spieler abgeben oder ausleihen wollen." Der FC Bayern und Höjbjerg entschieden sich aber gegen Leverkusen und für den FC Schalke 04, bei dem der Däne bis Saisonende auf Leihbasis spielen wird. Dafür könnte Schmidt einen weiteren Spieler aus seiner Salzburger Zeit wiedertreffen: Stürmer Jonatan Soriano (29) könnte aus Österreich als Backup für Stefan Kießling kommen. Als Ablöse sind rund zehn Millionen Euro im Gespräch.

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Fix ist eine andere Personalie: Für etwa 30 Millionen Euro, die aus London nach Leverkusen fließen, darf sich Heung-Min Son nach eigenen Angaben seinen Kindheitstraum, in der Premier League zu spielen, erfüllen. Gegenüber dem "kicker" äußerte der Südkoreaner Unverständnis für die Äußerungen von Hakan Calhanoglu, der gesagt hatte, dass Son falsch beraten würde. "Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Jeder soll vor der eigenen Haustüre kehren. Da liegt sicherlich genug", sagte Son.

(erer)
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