Bayer Leverkusen Auf die Einstellung kommt es an

Leverkusen · Nach der Schlappe in Bremen muss Bayer 04 in der Champions League gegen Tottenham Hotspur die Kurve kriegen. Es ist ein Jubiläum für das Team von Trainer Roger Schmidt.

Bayer 04 Leverkusen: Lars Bender bei Abschlusstraining dabei
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Bender bei Bayer-Abschlusstraining dabei

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Am Dienstagabend wird Bayer Leverkusen zum Klub der Hunderter gehören. Mit dem Anpfiff des Heimspiels gegen Tottenham Hotspur (20.45 Uhr/Live-Ticker) bestreitet der Werksklub inklusive seiner Play-off-Duelle das 100. Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte. An sich ein Grund zum Feiern. Immerhin: Der Verein, der 1997 erstmals die Bühne der Königsklasse betrat und 2002 im Finale stand, bestreitet seine elfte Spielzeit auf höchster Fußball-Ebene. Nur der FC Bayern München war aus deutscher Sicht häufiger dabei (in dieser Saison zum 20. Mal).

Die Qualität des Leverkusener Kaders nährte vor dieser Spielzeit die Hoffnung, dass die Verweildauer in diesem Wettbewerb diesmal über die Gruppenphase hinausgehen könnte. Nach den beiden Unentschieden zu Hause gegen ZSKA Moskau (2:2) und in Monaco (1:1) steht Bayer allerdings schon im dritten Spiel gegen Tottenham Hotspur unter Zugzwang. Alles andere als ein Sieg würde die Chancen aufs Weiterkommen deutlich schwinden lassen. "Bei nur sechs Gruppenspielen ist es an der Zeit, auch mal zu gewinnen", merkte Trainer Roger Schmidt spitzzüngig an, der seinem Team nach der Niederlage in Bremen noch einmal die Sinne schärfte.

Tatsächlich war dieses 1:2 nicht nur für den Trainer die nächste Talfahrt der bereits sieben Spieltage dauernden Achterbahnrunde. Das Thema Mentalität war ein wesentlicher Punkt in seiner Ansprache. Bayer fehlt bisher nicht nur die Konstanz in den Ergebnissen, sondern mitunter auch innerhalb einer Partie. Paradebeispiel: das Duell mit Moskau, in dem die Werkself die Russen erst 35 Minuten an die Wand spielte, und danach unerklärlich zusammenbrach. In Bremen hingegen brauchte es wie so häufig eine gewisse Anlaufzeit und einen Rückstand, ehe Bayer den Spielbetrieb aufnahm. Insgesamt fehle es an Konzentration und Konsequenz, monierte Sportchef Rudi Völler.

Beides stimmte aber ausgerechnet gegen Dortmund. Offenkundig also tun sich einige Profis schwerer damit, gegen vermeintlich schwächere Gegner 100 Prozent zu geben. Insofern sei es vielleicht nicht schlecht, dass sich in Tottenham, das in der Premier League noch ohne Niederlage ist, nun ein Topteam ankündigt. "Gegen solche Mannschaften tun wir uns ein bisschen leichter", erklärte Völler.

Gegen Tottenham mit dem treffsicheren Ex-Leverkusener Heung-Min Son (bisher 7 Spiele, 5 Tore, 2 Assists in dieser Saison) wird es erst einmal darauf ankommen, keine Gegentore zu kassieren. Gerade jetzt aber droht der bereits in Bremen kranke Lars Bender auszufallen, der seinem Team bei den bislang besten Auftritten in Monaco und Dortmund als Rechtsverteidiger Stabilität verlieh. Schmidt ließ einen Einsatz seines Kapitäns im 100. Königsklassen-Auftritt von Bayer 04 offen. Bender stellte dennoch unmissverständlich klar: "Jetzt geht es um alles."

(RP)
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