Bayer Leverkusen Calhanoglu erlöst Werkself mit Freistoß-Tor

Leverkusen · Beinah wäre es wieder passiert. Aber nur beinah. Wieder ging es im Pokal gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern. Wieder ging es in die Verlängerung. Doch im Gegensatz zum Vorjahr jubelten am Ende eines hitzigen DFB-Pokalkampfes im Achtelfinale vor 26.601 Zuschauern in der BayArena nicht die Pfälzer, sondern Bayer Leverkusen.

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Hakan Calhanoglu erzielte per Freistoß die erlösende Führung nach 102 Minuten. Stefan Kießling machte den Deckel drauf. Das öffentlich ausgerufene Ziel eines Leverkusener Pokalsieges lebt nach dem 2:0 trotz einer harmlosen Leistung weiter.

Roger Schmidt hatte — wie üblich — ein paar Überraschungen in der Startelf parat. Während man den Einsatz von Sebastian Boenisch als Linksverteidiger für Wendell noch erahnen konnte, war die Nominierung des zuletzt komplett abgemeldeten Giulio Donati rechts in der Viererkette keineswegs vorherzusehen. Und der Italiener dankte es seinem Coach bei seinen ersten Einsatzminuten in der Rückrunde nicht wirklich. Donati, ebenso wie Boenisch, standen mit unnötigen Fouls und unkonzentrierten Abspielen damit exemplarisch für die schwache Leistung der Werkself in der ersten Hälfte. Kaiserslautern verstand es, den Gegner weit weg vom eigenen Strafraum zu halten. Eigentlich der Basisplan von Roger Schmidt.

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Lautern wirkte insgesamt gefährlicher, die Werkself brach nur einige wenige Male durch die gut gestaffelte und sehr aggressiv zu Werke gehende Pfälzer Abwehr. Ein harmloser Schussversuch des — mit Karim Bellarabi zusammen — auffälligsten Feldspielers auf Leverkusener Seite, Julian Brandt, stand zu Buche (12.). Die größte Bayer-Chance hatte Simon Rolfes, der einen Kopfball knapp neben das Tor setzte (19.). Auf der anderen Seite sorgte ebenfalls ein Kopfball für das größte Aufsehen. Alexander Ring forderte Bernd Leno, der blitzschnell abtauchte und knapp vor der Linie rettete, im Leverkusener Gehäuse alles ab. Insgesamt ließ sich Bayer mal wieder den Schneid in einem wichtigen Heimspiel abkaufen. Das Konzept von FCK-Trainer Kosta Runjaic schien zur Halbzeit voll aufzugehen. Zum zweiten Durchgang behob Schmidt dann seine Fehleinschätzung, brachte Roberto Hilbert für Donati.

Doch weiter blieb die rechte Seite anfällig: Eine Hereingabe von Lauterns Ruben Jenssen bugsierte Jean Zimmer aufs Tor, wieder war Leno — bester Spieler der Hausherren — zur Stelle (49.). Die Werkself zeigte keine bemerkenswerte Leistungssteigerung, ein Klassenunterschied war weiter nicht zu erkennen. Auch bei den wenigen fahrlässigen Ballverlusten der Lauterer schaffte es Bayer 04 nicht, seine Spezialität, das schnelle Umschaltspiel, auf den Platz zu bringen. Wieder war es Brandt, der mit einem Schlenzer wenigstens ein Leverkusener Lebenszeichen von sich gab (63.) — eine leichte Aufgabe für Gäste-Torhüter Marius Müller. Schwieriger war Bellarabis Versuch (74.), den er gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehrte.

Es war der Startschuss zu einer spannenden Schlussphase. Doch wie schon im Vorjahr brauchte es die Verlängerung, um das Spiel zu entscheiden. Nach der regulären Spielzeit versuchte Sportdirektor Rudi Völler seine Spieler auf dem Spielfeld wachzurütteln. Bellarabi und der eingewechselte Stefan Kießling hatten sich zuvor bereits ein Wortgefecht auf dem Platz geliefert. Der angestachelte Bellarabi traf die Latte (98.), Calhanoglu und Kießling ins Tor.

(RP)
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