Bayer Leverkusen Bayer 04 bindet Senkrechtstarter Jedvaj

Leverkusen · Tin Jedvaj bleibt bis 2020 beim Fußball-Bundesligisten. Der Kroate gilt als eine der Entdeckungen dieser Saison. In Karim Bellarabi soll das nächste Juwel bald verlängern. Die Kaderplanung geht voran.

Bayer Leverkusen: Tin Jedjav erzielt Jubiläumstor
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Jedvaj erzielt 2000. Bayer-Tor in der Bundesliga

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Es war ein kühler Sommerabend in der dänischen Hauptstadt im vergangenen August. Bayer 04 führte in einem verrückten Champions-League-Play-off-Spiel mit 3:2 zur Halbzeit beim FC Kopenhagen. Trainer Roger Schmidt schickte Tin Jedvaj zur zweiten Hälfte für den neben sich stehenden Giulio Donati auf die Position rechts in der Viererkette. Es war die erste echte Bewährungsprobe für den 18jährigen Zugang. Und Jedvaj bestand diese - dem Wetter entsprechend - cool. Er beeindruckte mit seiner Unbekümmertheit, seiner Aggressivität und dem Verständnis für das offensive Spielsystem von Coach Schmidt. Was folgte, war eine bärenstarke Hinrunde des vom AS Rom mit Kaufoption ausgeliehenen Kroaten. "Es ist ein kompliziertes Vertragswerk", hatte Bayer-04-Manager Jonas Boldt im Oktober gesagt. Damit muss er sich nun nicht länger beschäftigen. Seit gestern ist klar: Jedvaj bleibt Leverkusen bis 2020 erhalten. Die Werkself überweist für den Defensivallrounder im Gegenzug sieben Millionen Euro nach Italien. Bei gewissen Erfolgen mit Bayer 04 steht zudem eine Bonuszahlung aus.

Jedvaj fliegt nach grobem Foulspiel vom Platz
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Jedvaj fliegt nach grobem Foulspiel vom Platz

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Dass Jedvaj in der Hinrunde 1590 Pflichtspielminuten für Leverkusen absolvierte, hätte im Sommer kaum einer für möglich gehalten. Umso wichtiger war es für die Leverkusener, den mittlerweile 19-Jährigen langfristig an den Verein zu binden, bevor größere Klubs den Preis des kroatischen A-Nationalspieler in unbezahlbare Höhen treiben. Möglich wurde der Transfer zum jetzigen Zeitpunkt durch die Kontakte von Sportdirektor Rudi Völler zu seinem ehemaligen Arbeitgeber in Rom, wo derzeit Geld benötigt wird, um die Wünsche von Trainer Rudi Garcia zu erfüllen. Jedvaj äußerte bereits im vergangenen Jahr gegenüber den Bayer-Verantwortlichen den Wunsch, längerfristig bleiben zu wollen und ist nun glücklich: "Bayer 04 ist die beste Option für mich und gut für meine Entwicklung. Ich will jetzt in Leverkusen richtig Gas geben", sagt die auch im defensiven Mittelfeld einsetzbare Allzweckwaffe.

Mit der Verpflichtung Jedvajs entgeht Bayer 04 auch einem möglichen Engpass in der Innenverteidigung in gar nicht allzu ferner Zukunft. Kyriakos Papadopoulos ist bisher nur vom FC Schalke bis zum Saisonende ausgeliehen, fiel lange Zeit aus. Hier wird die Werkself abwarten, wie sich die Situation in der Rückrunde entwickelt. Emir Spahic hat seinen Vertrag bis 2016 verlängert, ist dann 35 Jahre alt. Philipp Wollscheid ist derzeit an Stoke City ausgeliehen, die Engländer haben eine Kaufoption. Und Ömer Toprak hat zwar einen Vertrag bis 2018, dürfte bei erwartbarer, stetiger Entwicklung aber durchaus das Interesse noch größerer Klubs wecken.

Tin Jedvaj trifft erst ins eigene, dann ins gegnerische Tor
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Tin Jedvaj trifft erst ins eigene, dann ins gegnerische Tor

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Bayer Leverkusen im Winter-Trainingslager in Florida
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Winter-Trainingslager in Florida

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Foto: Stefanie Sandmeier

Leverkusen hat den ersten Senkrechtstarter der Saison langfristig an den Verein gebunden. In Karim Bellarabi soll der zweite - wenn es nach Jonas Boldt geht - folgen: "Karim würden wir am liebsten lebenslang an uns binden", sagt der Bayer-04-Manager. Der Vertrag des deutschen Nationalspielers wurde unlängst per Option bis 2017 verlängert. Nun will Leverkusen zu erhöhten Bezügen weiter verlängern. Bellarabi möchte aber nichts überstürzen. Boldt sagt: "Wir haben ja aber auch keinen akuten Druck."

(RP)
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