Bayer Leverkusen Chicharito soll für Schwung sorgen

Leverkusen · Roger Schmidt tat nach der Darmstadt-Pleite Überraschendes. Leverkusens Trainer legte öffentlich den Finger tiefer als sonst in die Wunde – und verschonte sich bei aller Kritik an der Mannschaft auch nicht. Man habe sich zu früh vom Fußballspielen verabschiedet, die Nerven verloren sowie Kreativität, Passgenauigkeit und Bewegung vermissen lassen. Alles Dinge, von deren Funktionieren Bayers Erfolg abhängt.

Javier Hernandez "Chicharito" macht sein erste Spiel für Bayer 04 Leverkusen
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"Chicharito" mit Niederlage bei der Premiere

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Roger Schmidt tat nach der Darmstadt-Pleite Überraschendes. Leverkusens Trainer legte öffentlich den Finger tiefer als sonst in die Wunde — und verschonte sich bei aller Kritik an der Mannschaft auch nicht. Man habe sich zu früh vom Fußballspielen verabschiedet, die Nerven verloren sowie Kreativität, Passgenauigkeit und Bewegung vermissen lassen. Alles Dinge, von deren Funktionieren Bayers Erfolg abhängt.

Ernüchterung machte sich breit nach dem vor allem offensiv schwachen Auftritt gegen einen Aufsteiger, von dem man offenbar glaubte, ihn im Vorbeigehen besiegen zu können. "Drei Tore in vier Spielen sind zu wenig", konstatierte Schmidt. Selbstkritik musste er von seinen Spielern nicht einfordern, die fand bereits unmittelbar nach der Niederlage statt. "Jetzt muss eine Reaktion her", forderte Routinier Stefan Kießling, der vor der heutigen Auftaktpartie in der Königsklasse gegen Bate Borissow (20.45 Uhr) überzeugt ist: "Da wird eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die richtig Gast gibt. Wir werden es besser machen."

In der Gruppe mit dem FC Barcelona und AS Rom scheint der weißrussische Serienmeister der leichteste Gegner zu sein - was den Druck steigert. "Dass wir von der Papierform her Favorit sind, können wir akzeptieren", meinte Schmidt. "Wir haben schon oft gezeigt, dass wir in der Lage sind, gegen defensive Gegner durch permanenten Druck Fehler zu erzwingen."

Javier Chicharito Hernandez könnte erstmals von Beginn an für Schwung in der zuletzt stotternden Offensive sorgen. Auch Kevin Kampl hat sich für einen Startelfeinsatz empfohlen. Mit dabei dürfte wohl auch Roberto Hilbert sein. "Es sieht überraschend gut aus", sagte Schmidt. Im Darmstadt-Spiel hatte sich der 30-Jährige eine Reizung im Knie zugezogen.

Will Bayer eine Chance aufs Weiterkommen haben, ist ein Sieg gegen den von einer Traktorenfabrik gegründeten Klub absolute Pflicht. "Wir haben eine unangenehme, schwere Gruppe und haben uns natürlich das Ziel gesteckt, uns da durchzusetzen. Mit einem Sieg in die Gruppenphase zu starten, ist immer das Wichtigste", sagte Kapitän Lars Bender.

Sieben Akteure des Borissow-Teams, das 2012 den späteren Champions-League-Sieger Bayern München in der Gruppenphase mit 3:1 besiegte, sind noch dabei. Darunter Aleksandr Hleb, ehemaliger Bundesliga-Profi (Stuttgart, Wolfsburg), der vor dieser Saison aus der Türkei zurückkehrte. Der 34-Jährige ist der Anführer einer ansonsten namenlosen, aber homogenen Mannschaft ist. Deren Trainer Alexander Jermakowitsch gab sich selbstbewusst: "Bayer ist eine Mannschaft, die ein sehr hohes Tempo vorlegt.". Wohl jeder erwarte, dass sich Leverkusen mit dem AS Rom um den zweiten Platz hinter Barcelona streiten werde. "Klar, es wird schwer, da mitzuhalten. Aber warum sollten wir es nicht versuchen?"

(RP)
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