So haben wir die Bayer-Profis in der Bundesliga-Saison 2016/2017 bewertet.

Bernd Leno

Bewertete Spiele: 33
Durchschnittsnote: 2,67

An den wenigsten der 55 Gegentore in der Liga trifft Bayers Nummer eins die Schuld – im Gegenteil: Er war einer der wenigen, die kontinuierlich geliefert haben. Der Lohn ist die Nominierung für den Confed Cup in Russland. Nun kündigte er an, im Ausland spielen zu wollen und erklärte Real Madrid zu seinem Lieblingsverein. Das Interesse der "Königlichen" wird schon länger kolportiert, trotz des bis 2020 laufenden Vertrags. Ein Wechsel – wohin auch immer – scheint möglich. So oder so war es aber eine gute Saison des Keepers.

Ramazan Özcan

Bewertete Spiele: -
Durchschnittsnote: -

Kam mit dem Auftrag vom FC Ingolstadt, die stille Nummer zwei zu sein und erfüllte diese Aufgabe pflichtbewusst. Der Österreicher konnte sich mit 32 Jahren über sein Debüt in der Champions League freuen – beim 3:0-Heimsieg gegen den AS Monaco.

Wendell

Bewertete Spiele: 29
Durchschnittsnote: 3,62

Der offensive Drang des Brasilianers erwies sich oft als defensive Bürde. Als einziger nomineller Linksverteidiger im Kader genießt er einen Sonderstatus. Dennoch hat es der 23-Jährige nicht geschafft, in dieser verunglückten Saison den nächsten Schritt zu machen. Die Fans der Werkself dürften sich aber mit Wohlwollen an sein Tor zum 1:1 beim Derby in Köln erinnern.

Benjamin Henrichs

Bewertete Spiele: 28
Durchschnittsnote: 3,55

Er hat sich in der ersten Elf festgespielt. Insgesamt 37 Pflichtspieleinsätze stehen in der Saison 2016/2017 in der Bilanz. Zudem feierte er sein Debüt in der Nationalmannschaft, wo auf der Außenverteidigerposition nach guten Alternativen gefahndet wird. Der 20-Jährige ist daher auch Teil des Aufgebots für den Confed Cup. Bayer 04 verlängerte seinen Vertrag unlängst bis 2022. Das alles täuscht aber nicht darüber hinweg, dass auch er sich seine Durchhänger in dieser Spielzeit leistete.

Roberto Hilbert

Bewertete Spiele: 7
Durchschnittsnote: 3,76

Dass Bayer 04 und der 32-Jährige Rechtsverteidiger getrennte Wege gehen, steht fest. Für ihn war es keine einfache Saison. Erst wurde er von Ex-Trainer Roger Schmidt aussortiert, dann sollte er unter Tayfun Korkut ein Stabilisator sein. Letzteres gelang ihm nur bedingt. Stark war indes sein internationales Comeback im Achtelfinale der Champions League bei Atlético Madrid.

Danny da Costa

Bewertete Spiele: 2
Durchschnittsnote: 4,0

Er kehrte mit Ambitionen aus Ingolstadt zu seinem Ausbildungsverein zurück, konnte sich aber nicht durchsetzen. Der 23-Jährige schwankte zwischen Ersatzbank und Tribüne.

Ömer Toprak

Bewertete Spiele: 24
Durchschnittsnote: 3,3

Es war seine letzte Saison in Leverkusen. Sein Wechsel zu Borussia Dortmund stand schon lange fest. Der Türke verabschiedet sich mit einer durchwachsenen Leistung. Als Führungsspieler war er oft ge- und manchmal überfordert. Ihn adäquat zu ersetzen, wird trotzdem nicht leicht. In vielen brenzligen Situationen war auf ihn Verlass.

Jonathan Tah

Bewertete Spiele: 18
Durchschnittsnote: 3,17

In einer ansonsten bisweilen instabilen Viererkette war der Jungnationalspieler oft ein Lichtblick. Mit seiner Physis gewann er viele Zweikämpfe und Kopfballduelle. In der Spieleröffnung gibt es noch Verbesserungspotenzial, aber das ist mit 21 Jahren normal. Ein Muskelfaserriss setzte ihn im Februar für zwei Monate außer Gefecht.

Aleksandar Dragovic

Bewertete Spiele: 16
Durchschnittsnote: 3,58

Warum die sportliche Leitung von Bayer 04 bereit war, angeblich 18 Millionen Euro Ablöse für den Innenverteidiger zu bezahlen, bleibt rätselhaft. Zwar war nicht alles schlecht, aber manche Auftritte waren indiskutabel – zum Beispiel im Hinspiel gegen Atlético Madrid, bei dem man ihm ohne Weiteres drei der vier Gegentore ankreiden kann.

Tin Jedvaj

Bewerterte Spiele: 17
Durchschnittsnote: 3,57

Der Kroate erwies sich oftmals als zuverlässiges Backup. Ob er mit dieser Rolle dauerhaft einverstanden ist, darf bezweifelt werden.

Lars Bender

Bewertete Spiele: 9
Durchschnittsnote: 3,33

Der Kapitän der Werkself erlebte seine zweite "Seuchensaison" in Folge. Verletzungspech war ein ständiger Begleiter des Mittelfeldwühlers, der in seinen wenigen Einsätzen stets zu überzeugen wusste – teils gar als rechter Verteidiger. Die Hoffnungen ruhen auf der anstehenden Spielzeit.

Julian Baumgartlinger

Bewertete Spiele: 18
Durchschnittsnote: 3,46

Er kam im Sommer vom FSV Mainz, um in Leverkusen den nächsten Schritt zu machen – mit mäßigem Erfolg. Immerhin konnte er seinen Traum verwirklichen und in der Champions League spielen, aber es ist noch viel Luft nach oben für die selbsternannte "Zweikampfmaschine".

Admir Mehmedi

Bewertete Spiele: 16
Durchschnittsnote: 4,0

Der Schweizer ist eine der Enttäuschungen der Saison. Er kam selten zum Einsatz und überzeugte dabei noch seltener mit guten Leistungen. Auch er dürfte ein Kandidat für die Ausdünnung des auf Englische Wochen ausgelegten Kaders sein.

Charles Aránguiz

Bewertete Spiele: 24
Durchschnittsnote: 3,92

Nachdem er mit Chile im Sommer zum zweiten Mal in Folge die Copa América gewann, dachten alle, er würde mit Rückenwind nach Leverkusen zurückkommen. Viel mehr als ein laues Lüftchen wurde es aber nicht. Erst zum Saisonende zeigte er seine Qualität – zu spät.

Vladlen Yurchenko

Bewertete Spiele: 3
Durchschnittsnote: 4,11

Warum der Ukrainer nur selten zum Einsatz kam, wird wohl das Geheimnis der jeweiligen Trainer bleiben. Wenn er spielte, waren seine Leistungen mindestens ordentlich.

Julian Brandt

Bewertete Spiele: 29
Durchschnittsnote: 3,44

40 Pflichtspieleinsätze, vier Tore, elf Vorlagen – das ist die Saison des 21-Jährigen Linksaußen in nackten Zahlen. Er war einer derjenigen, die sich mit dem Druck im Abstiegskampf schwer taten. Dennoch ist er zweifellos eines der größten Talente im Kader der Werkself, für die er laut Sportchef Rudi Völler trotz des angeblichen Interesses aus München auch nächste Saison spielen wird.

Karim Bellarabi

Bewertete Spiele: 15
Durchschnittsnote: 3,60

Die Hinrunde verpasste der Offensivmann beinahe komplett, nachdem er sich am zweiten Spieltag schwer verletzte. Als Hoffnungsträger für die Rückrunde konnte der 27-Jährige den Ansprüchen nicht gerecht werden. Immerhin gelang ihm der 50.000 Treffer der Bundesliga-Geschichte, aber ansonsten war es eine Saison zum Vergessen für den Mittelfeldmann, der zuletzt nur noch auf der Ersatzbank zu finden war.

Hakan Calhanoglu

Bewertete Spiele: 15
Durschnittsnote: 3,13

Die viermonatige Sperre wegen illegaler Vertragsverhandlungen in geraumer Vorzeit traf Bayer 04 wie ein Schock. Bis dahin war der Türke einer der besten Spieler der Saison. Ob er in Leverkusen oder woanders auf den Fußballplatz zurückkehrt, ist offen. Angeblich gibt es lukrative Angebote aus dem In- und Ausland. Für seine Sperre kann er nichts. Das ist dem (galant formuliert) unglücklichen Verhalten seines Vaters geschuldet, der für den damals 17-Jährigen verhandelte.

Kai Havertz

Bewertete Spiele: 19
Durchschnittsnote: 3,30

Über keinen anderen Spieler aus dem Kader wurde in den vergangenen Monaten so viel gestaunt, wie über das 17-jährige Offensivjuwel. Er hat in dieser Spielzeit nicht nur den Sprung zu den Profis geschafft, sondern sich in der ersten Mannschaft etabliert. Er strahlt Torgefahr aus, ist technisch stark, schnell im Kopf und versteht es, knifflige Situationen auf dem Platz elegant zu lösen. Er ist DIE Entdeckung in einer ansonsten tristen Spielzeit.

Kevin Volland

Bewertete Spiele: 20
Durchschnittsnote: 3,50

Mit dem Preisschild von 20 Millionen Euro um den Hals kam er aus Hoffenheim – ein Rekordtransfer für Bayer 04. Die Hinrunde war eine Mischung aus Verletzungspech und schwachen Leistungen, in der Rückrunde wurde der 24-Jährige deutlich stärker und legte auch im Abstiegskampf stets die richtige Körpersprache an den Tag. Aber auch der gebürtige Allgäuer weiß, dass da noch deutlich mehr geht.

Stefan Kießling

Bewertete Spiele: 11
Durchschnittsnote: 3,10

Erst warfen ihn Hüftprobleme im vergangenen Jahr um Wochen zurück, dann schien Roger Schmidt nicht mehr auf den Routinier zu bauen. Mit dem Wechsel zu Tayfun Korkut begann die Renaissance der Vereinsikone – und er zahlte das Vertrauen mit Toren zurück. Dennoch arbeitet es in dem Angreifer. Den „Mist“ der vergangenen anderthalb Jahre wolle er nicht mehr mitmachen, ließ er verlauten. Ob er noch eine Saison dranhängt, ist wohl davon abhängig, wer der neue Trainer wird.

Joel Pohjanpalo

Bewertete Spiele: 4
Durchschnittsnote: 2,75

Wenn er eingewechselt wurde, dauerte es nicht lange, bis es im gegnerischen Tor klingelte. Im Schnitt benötigte der finnische Nationalspieler (Spitzname: „Danger“) in dieser Spielzeit etwa 30,3 Minuten, um ein Tor zu erzielen – ein Wert, der seinesgleichen sucht. Er ist ein Edeljoker, wie er im Buche steht.