Bayer Leverkusen Die Fahndung nach Verstärkungen läuft

Langenfeld · Bayer 04 ist mit der Kaderplanung noch nicht fertig. Gesucht werde vor allem ein "Defensiv-Allrounder", verkündete Sportdirektor Rudi Völler. Der Test gegen Lazio Rom zum Abschluss des Trainingslagers endete 1:3.

Julian Brandt bekommt bei Bayer 04 Leverkusen die Nummer 10
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Brandt bekommt bei Bayer die Nummer 10

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Die Werkself ist zurück in Leverkusen. Am Sonntag hob die Chartermaschine mit dem Bayer-Tross aus Salzburg ab und landete am späten Abend am Flughafen Köln/Bonn. Zuvor hatte sich das Team von Trainer Heiko Herrlich mit einem 1:3 (0:2) gegen Lazio Rom aus Österreich verabschiedet. Im Test gegen den italienischen Spitzenklub zeigte sich vor allem der Ex-Dortmunder Ciro Immobile in bärenstarker Form. Er erzielte nicht nur einen Doppelpack, sondern hatte auch mehrere hochkarätige Chancen. Zudem bereitete er den zweiten Treffer der Italiener vor. Auch Bayer 04 hatte vor allem im ersten Durchgang viele gute Gelegenheiten. Vladlen Yurchenko erzielte jedoch erst kurz vor dem Schlusspfiff das 1:3. Die Vorlage kam nach einem Konter vom ebenfalls eingewechselten Leon Bailey.

Für Sportdirektor Rudi Völler ist die Arbeit in diesem Sommer damit aber längst nicht getan. Noch ist die Kaderplanung der Werskelf nicht abgeschlossen. Mitte der Woche wollen sich Völler, Manager Jonas Boldt und der neue Trainer zusammensetzen, um ein Resümee des Trainingslagers ziehen. Dass Bayer sich bis zum Ende der Transferphase im August noch verstärken wird, ist sehr wahrscheinlich. "Wenn es Sinn macht, werden wir sicherlich im vorderen und hinteren Bereich noch etwas machen", sagte Völler. Derzeit gebe es Überlegungen in verschiedene Richtungen. "Wir haben einige Spieler auf dem Zettel."

Im Mittelfeld herrscht ein Überangebot

Während in der Abwehr und im Sturm - vor allem nach dem Wechsel von Chicharito - noch Bedarf besteht, herrscht im Mittelfeld derzeit ein Überangebot. In Kevin Kampl, Charles Aránguiz, Vladlen Yurchenko, Julian Baumgartlinger und Lars Bender stehen gleich fünf Spieler im Kader mit Anspruch auf einen Platz in der Doppelsechs. Zudem gehörten dem 27-köpfigen Kader in Zell am See in Joel Abu Hanna, Sam Schreck und Jakub Bednarzcyk auch einige Perspektivspieler an. "Es gibt sicherlich noch den ein oder anderen, der noch etwas hinten dran steht, den wir verleihen werden", sagte Völler. Zu viel Aderlass soll es aber nicht geben. "Wir wollen extremen Konkurrenzkampf - auch ohne den internationalen Wettbewerb."

Vom neuen Coach ist der Sportdirektor nach der gemeinsamen Woche sehr angetan. Völler war bei nahezu jeder Trainingseinheit Zuschauer. "Er konnte sich ein gutes Bild von jedem Spieler machen und hat jedem auch die Chance gegeben, sich zu präsentieren. Heiko hat eine gute Ansprache und macht das wunderbar", sagte der Weltmeister von 1990. Auch vom 15-Millionen-Euro-Zugang Sven Bender, der sowohl beim 1:1 gegen Antalyaspor als auch gestern gegen Rom - trotz der Gegentore - weitgehend überzeugte, verspricht sich der 57-Jährige viel. "Er hat die Führungsrolle in der Mannschaft gleich angenommen und geht als Häuptling voran."

Von den insgesamt dürftigen Testspielergebnissen - es gab nur einen Sieg gegen den Oberligisten Speldorf - lässt sich Völler nicht irritieren: "Die werden in der Vorbereitung völlig überbewertet", sagte er vor der Niederlage gegen Rom. "Das nehme ich auf meine Kappe", sagte hingegen Herrlich. "Die Trainingswoche war sehr hart. Die Athletik stand im Vordergrund. Ich dachte, wir hätten nach dem Training am Samstag mehr Frische."

(RP)
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