Bayer Leverkusen Durchstarter, Durchhänger und Pechvögel

Leverkusen · Nach sechs Spieltagen in der Bundesliga, zwei Partien in der Champions League und der ersten Runde im DFB-Pokal deutet sich an, wer in dieser Saison die Leistungsträger der Werkself sein könnten - und wer noch Luft nach oben hat.

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Mit seiner Absage für die Länderspiele gegen die Slowakei und England hat Kevin Kampl außerhalb von Leverkusen nicht unbedingt für Begeisterung gesorgt - im Gegenteil: Seine Kollegen aus der Nationalmannschaft äußerten sich auf der Internetseite des slowenischen Fußballverbandes kritisch. Sie fühlten sich "im Stich gelassen", heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Der 25-Jährige hatte die Länderspielreise abgesagt. Er sei müde, so die Begründung.

Der Dauerläufer Das ist verständlich. Kampl ist der einzige Bayer-Profi, der alle bisher neun Pflichtspiele über 90 Minuten bestritt - zuletzt sieben Partien in zwei Wochen. Dass er im Schnitt mehr als elf Kilometer pro Partie unterwegs ist, trägt zu seiner Erschöpfung bei. Warum der Slowene trotz Alternativen wie Julian Baumgartlinger, Lars Bender und Charles Aránguiz keine Pause erhält, begründet Roger Schmidt damit, dass er nur sehr ungern auf einen Leistungsträger verzichte. Kampl wird die kurze Zeit bis zum nächsten Spiel in Bremen (15. Oktober) für Regeneration nutzen. Danach wartet ein weiterhin straffes Programm mit 14 Spielen bis Weihnachten.

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Bayer 04 - Dortmund

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Die Pechvögel Für Karim Bellarabi fing die Saison vielversprechend an. Am ersten Spieltag war er einer der Besten der Werkself in Mönchengladbach. Bei den folgenden Länderspielen kam er für den DFB zum Einsatz. Ein Sehnenriss im Bereich der rechten Adduktoren bremste ihn bereits am zweiten Spieltag gegen Hamburg aus - etwa zehn Sekunden nach dem Anpfiff. Er spielt in der Hinrunde keine Rolle mehr. Das gilt wohl auch für Joel Pohjanpalo (Mittelfußbruch), der unter anderem als "Edel-Joker" mit drei Toren gegen Hamburg für Aufsehen sorgte.

Der Durchstarter Einen ganz anderen Verlauf nahm die Saison bisher für Benjamin Henrichs. Das Eigengewächs spielt seit Wochen konstant stark und ist zu einem festen Bestandteil der Viererkette geworden. Sein großer Vorteil ist, dass er links wie rechts einsetzbar ist und somit die zuletzt eher durchwachsen spielenden Tin Jedvaj oder Wendell ersetzen kann. Vor allem in Mainz, Monaco und gegen Dortmund zeigte der 19-Jährige, dass er mehr als eine Alternative ist.

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Die Tormaschine Bisher hat Chicharito in dieser Spielzeit acht Pflichtspiele absolviert und dabei sieben Tore erzielt. Die Statistik spricht für sich. Das war nach seinem Handbruch Ende August so nicht unbedingt zu erwarten. Die Verletzung nebst Schiene hemmte den Mexikaner sichtlich, aber dann kam er zunehmend besser damit klar. Sein Dreierpack in Mainz sicherte wichtige Punkte, im Heimspiel gegen Dortmund erzielte er das erlösende 2:0. In der Champions League traf er gegen Monaco. Stark.

Die Steigerungsfähigen Rekord-Neuzugang Kevin Volland zeigte sich zuletzt leicht formverbessert. Auch ihm machte ein Handbruch zu schaffen. Sollte er gegen Tschechien oder Nordirland für den DFB zum Einsatz kommen oder gar ein Tor erzielen, würde es dem 24-Jährigen sicher gut tun. Abwehrspieler Aleksandar Dragovic hat nach einem ordentlichen Debüt gegen Augsburg und einer schwachen Leistung in Mainz ebenfalls noch Luft nach oben.

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Foto: dpa, geb jai

Die Abgehängten Noch keine einzige Minute zum Einsatz kamen Roberto Hilbert und Danny da Costa - wobei letzterer zuletzt wieder im Kader stand. Durch den starken Henrichs und Wendell, der wieder in die Spur zu finden scheint, minimieren sich die Einsatzchancen der beiden Außenverteidiger. Hinzu kommen Tin Jedvaj und auch Lars Bender, der zuletzt als Rechtsverteidiger überzeugte. Als junger Spieler wird da Costa (23) seine Chance erhalten. Hilbert (31) dürfte hingegen langsam ins Grübeln kommen. Robbie Kruse (28), der bisher nur eine Minute im Pokal gegen Hauenstein spielte (eingewechselt für Chicharito), scheint ebenfalls außen vor zu sein.

(RP)
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