Bayer Leverkusen Durchstarter, Pechvögel und Leistungsträger

Leverkusen · Es war ein durchwachsenes Halbjahr für Bayer 04. Die RP hat sich die Werkself für eine Zwischenbilanz genauer angeschaut.

Bayer 04 Leverkusen: Das Hinrunden-Zeugnis
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Das Hinrunden-Zeugnis von Bayer 04

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Foto: afp

Bernd Leno Der Nationalkeeper war ein sicherer Rückhalt für sein Team. Einzig sein grober Patzer beim 2:3 gegen RB Leipzig bleibt in negativer Erinnerung. Ansonsten ist dem 24-Jährigen kaum etwas vorzuwerfen.

Ramazan Özcan Kam im Sommer und ist eine ruhige Nummer zwei hinter Bernd Leno. Durfte einmal in der Champions League gegen Monaco ran - und spielte zu null.

Wendell Der Brasilianer bringt es auf 20 Pflichtspieleinsätze seit dem Saisonstart, davon 16 in der Bundesliga. Zuletzt gelang ihm ein Tor im Derby gegen Köln. Sonst agierte der Linksverteidiger meist zwischen Licht und Schatten. Er hat noch Luft nach oben in der Rückrunde.

Benjamin Henrichs Das 19-jährige Eigengewächs ist der Durchstarter der bisherigen Saison. Längst hat er sich in der Viererkette festgespielt - egal, ob rechts oder links. Bundestrainer Joachim Löw berief ihn in die A-Nationalmannschaft und prominente Vereine bekunden Interesse. Wenn seine Entwicklung anhält, steht ihm eine große Zukunft bevor.

Danny da Costa Kehrte im Sommer aus Ingolstadt zurück und kam bisher nicht über den Status des Ergänzungsspielers hinaus.

Roberto Hilbert Der 32-Jährige kommt nicht mehr zum Zug. Einmal durfte er im DFB-Pokal ran - beim blamablen Aus gegen den Drittligisten Sportfreunde Lotte. Die Zeichen stehen auf Abschied.

Tin Jedvaj Seine Anfangs schwachen Spiele nahm Roger Schmidt zum Anlass, ihn öffentlich zu kritisieren. Beim wichtigen 2:1-Sieg in Wolfsburg traf er anschließend zum Sieg. Danach rutschte er nur dann in die Elf, wenn in der Viererkette Not am Mann war.

Ömer Toprak Der Türke ist an seinen guten Tagen einer der besten Innenverteidiger der Liga, aber er leistet sich auch hin und wieder seine Aussetzer. Trotzdem zählte er zu den Leistungsträgern des Halbjahres. Wenn er wie kolportiert im Sommer für eine festgeschriebene Ablösesumme zu Borussia Dortmund wechselt, wird er eine große Lücke im Abwehrverbund hinterlassen.

Jonathan Tah Er hat sich längst zu einer festen Größe im Team gemausert. Nicht nur seine Physis macht ihn stark, sondern auch sein abgeklärtes Zweikampfverhalten. Er ist kaum noch wegzudenken.

Aleksandar Dragovic Der Sommerzugang von Dynamo Kiew brauchte ein bisschen Zeit, um in Leverkusen anzukommen. Inzwischen hat er angedeutet, warum er den Verantwortlichen rund 18 Millionen Euro wert war. Da geht aber noch mehr.

Charles Aránguiz Der Chilene bot einige erschreckend schwache und ein paar solide Auftritte. Er hat sich für 2017 hoffentlich das Ziel gesetzt, seine alte Stärke zurückzufinden.

Julian Baumgartlinger Im Sommer verstärkte der Ex-Kapitän vom FSV Mainz 05 die Werkself. Der Österreicher hat noch nicht so richtig zu seiner Topform gefunden. In ein paar Spielen zeigte er aber seine Vorzüge im zentralen defensiven Mittelfeld.

Lars Bender Der Kapitän bleibt vom Verletztungspech verfolgt. Er zeigte einige bärenstarke Spiele - auch als Rechtsverteidiger. Seit Ende Oktober laboriert er an einer hartnäckigen Fersenverletzung. Sein Fokus richtet sich voll auf die Rückrunde.

Kevin Kampl Er ist der Mittelfeldmotor der Werkself, ein unermüdlicher Dauerläufer, Zweikämpfer, Taktgeber und Ballgewinner. Für Roger Schmidt und seine Spielidee ist der Slowene im Grunde unverzichtbar.

Vladlen Yurchenko Kommt nach seiner langen Verletzung (Haarriss im Wadenbein) immer besser in Tritt.

Hakan Calhanoglu Der Türke kündigte im Sommertrainingslager an, es allen Kritikern beweisen zu wollen. Das ist ihm bisher über weite Strecken gelungen. Mit fünf Toren und sechs Vorlagen in 20 Pflichtspielen ist er der Topscorer. Stark.

Karim Bellarabi Er ist der Pechvogel der Hinrunde. Am zweiten Spieltag zog er sich einen Muskelbündelriss mit Sehnenbeteiligung im Adduktorenbereich zu. Es war sein Aus für 2016. Nicht umsonst sprach Roger Schmidt im Bezug auf Bellarabi von der "wichtigsten Personalie des Winters". Der Nationalspieler fehlt an allen Ecken und Enden - nicht nur wegen seiner Schnelligkeit.

Julian Brandt Kam nach dem olympischen Sommer nur langsam in Fahrt, wurde dann aber von Spiel zu Spiel besser. Inzwischen scheint er fast seine alte Stärke erlangt zu haben - obwohl ihm die Frische etwas fehlte. Er steht wohl bei mehreren großen Klubs auf dem Zettel.

Admir Mehmedi Wenn er spielt, ist von ihm meistens nicht viel zu sehen, bis er doch noch ein Tor erzielt. Aber das passiert zu selten. Auch bei ihm ist noch reichlich Luft nach oben für die Rückrunde.

Chicharito Als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet - das beschreibt den Hinrundenverlauf des Mexikaners treffend. Fünf Tore schoss er in der Liga bis zum sechsten Spieltag. Es folgte eine bis heute währende Durststrecke. Zuletzt gab er sich lustlos auf dem Platz. Transfergerüchte umranken ihn, aber das ist ja inzwischen Alltag.

Kevin Volland Der für die Rekord-Ablöse von 20 Millionen Euro verpflichtete Nationalspieler blieb bisher glücklos. Nach guter Vorbereitung brach er sich erst die Hand, dann folgten mäßige Leistungen, ehe er sich einen Muskelbündelriss zuzog - ein Halbjahr zum Abhaken.

Stefan Kießling Der Routinier hatte lange mit chronischen Hüft- und Rückenschmerzen zu kämpfen und kam nur sporadisch zum Einsatz. Nicht nur sein 1:0-Siegtreffer gegen Schalke zeigte aber, dass er der Mannschaft nach wie vor helfen kann, wenn er fit ist.

Joel Pohjanpalo Vier Tore in sechs Spielen stehen in der Bilanz des "Edel-Jokers", der vor allem mit seinem Dreierpack gegen den Hamburger SV für Aufsehen sorgte. Ein Mittelfußbruch setzte ihn danach lange schachmatt.

Robbie Kruse Blieb ohne Einsatz und düfte sich längst nach Alternativen umsehen - auch in China.

(RP)
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